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Fünf Burschen wegen mehrfacher Vergewaltigung vor Gericht

Fünf Burschen wird vorgeworfen Frauen vergewaltigt zu haben.
Fünf Burschen wird vorgeworfen Frauen vergewaltigt zu haben. ©APA
Am Dienstag mussten sich fünf Burschen vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen in unterschiedlicher Zusammensetzung über zwei Frauen hergefallen zu sein und weitere Mädchen bedroht zu haben.

Die Beschuldigten bekannten sich größtenteils nicht schuldig. Bei den Angeklagten handelt es sich rein rechtlich sowohl um Jugendliche als auch um junge Erwachsene sowie einen Erwachsenen. Der jüngste war zum Tatzeitpunkt 15 Jahre alt, der älteste 26. Ein sechster aus der Gruppe ist flüchtig und wird per Haftbefehl gesucht. Als Haupttäter sollen ein zum Tatzeitpunkt 17-Jähriger sowie sein damals 16-jähriger Cousin fungiert haben. Die mittlerweile 18-jährigen Burschen sollen bei zwei bzw. drei Vergewaltigungen dabei gewesen sein.

17-jähriges Mädchen vergewaltigt

Beim ersten Opfer handelte es sich um die Freundin des Erstangeklagten. Unter Anwendung von brutalen Faustschlägen zwang er im Mai 2013 das 17-jährige Mädchen zum Oralverkehr, während sein Cousin vaginal in sie eindrang. Auch auf mehrfaches Bitten, damit aufzuhören, drohte er dem Mädchen mit dem Umbringen und hielt ihren Kopf fest. Eine Woche später fielen die Burschen erneut über ihr Opfer her, erst danach vertraute sich das Mädchen ihrer Mutter an und ging mit ihr zu Polizei. Es kam heraus, dass der 18-Jährige bereits wenige Monate zuvor eine Freundin mit Faustschlägen traktiert und ihr mit den Worten “Ich werde sie jetzt umbringen” ein Messer unter die Nase gehalten hatte.

Ein knappes Jahr später soll es zu einem weiteren brutalen Übergriff auf eine junge Frau gekommen sein. Die Burschen lernten sie und ihre Freundin in einem Wiener Spital kennen. Nach mehreren Treffen kamen vier von ihnen zur Wohnung des Mädchens. Zunächst schickten sie den 15-Jährigen vor, bei der Tür der jungen Frau anzuläuten. Im Glauben, dass nur der 15-Jährige überraschenderweise zu Besuch kommen würde, machte sie ohne Bedenken auf. Doch plötzlich standen vier der nun Verdächtigen in der Wohnung. Der Cousin des 18-Jährigen packte die Frau ins Schlafzimmer und missbrauchte sie. Danach sollen drei Freunde des Cousins hinzugekommen sein und sie gegen ihren Willen betatscht haben, während der Cousin die Frau festhielt. Zumindest einer von ihnen soll den Geschlechtsverkehr vollzogen haben, während sich die junge Frau mit Händen und Füßen zu wehren versuchte.

Frau missbraucht und bestohlen

Das Vergewaltigungsopfer rettete sich mit ihrem Mobiltelefon ins Arbeitszimmer und verständigte die Polizei. Als sie ein lautes Poltern in ihrer Wohnung hörte, öffnete sie vorsichtig die Arbeitszimmertüre und sah, dass ihre Peiniger verschwunden waren, mit ihnen auch zwei Laptops. Die beiden Computer sollen die Burschen wenig später bei einem Händler um 150 Euro verkauft und das Geld untereinander aufgeteilt haben.

Prozess wegen Vergewaltigung und Körperverletzung

Den Burschen wird neben mehrfacher Vergewaltigung und Körperverletzung, auch Diebstahl, Hehlerei und Urkundenunterdrückung vorgeworfen. Sie bekannten sich größtenteils nicht schuldig und sagten, die Mädchen hätten freiwillig mit ihnen sexuelle Handlungen gesetzt. “Wir haben im Wohnzimmer rumgemacht”, erzählte der Cousin über das erste Treffen mit dem zweiten Opfer und ihrer Freundin. Dann hätte er mit der Frau, die ihn später der Vergewaltigung beschuldigte, geschlafen, da sie ihm “die Hand zwischen die Beine” gelegt habe. “Sie lassen keine Gelegenheit aus”, meinte Richter Norbert Gerstberger. Die Verhandlung wird am 8. Jänner fortgesetzt.

(APA)

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