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Rumänische Präsidentschaftswahl: Auch in Wien lange Warteschlangen

Wahl in Rumänien: Auch in Wien gab es Andrang bei den Wahlkabinen.
Wahl in Rumänien: Auch in Wien gab es Andrang bei den Wahlkabinen. ©APA
Tausende Auslandsrumänen haben sich vor den Wahllokalen in Wien, Berlin, Paris und München eingefunden, um bei der am Sonntag stattfindenden Präsidentenstichwahl ihre Stimme abzugeben. In Wien warteten hunderte Menschen vor den beiden Wahllokalen.
Wähler in Wien stehen Schlange

Beim ersten Wahlgang vor zwei Wochen hatte es bereits gravierende Probleme gegeben. Die Opposition beschuldigt die sozialdemokratische Regierung und den amtierenden Premier Victor Ponta (PSD), der als Favorit in die heutige Wahl geht, die Wahl im Ausland vorsätzlich zu behindern.

Die Mehrheit der Auslandsrumänen würden traditionell gegen die Sozialdemokraten stimmen. Beim ersten Wahlgang stimmten über 46 Prozent für Pontas Gegenkandidaten, den Liberalen Klaus Johannis (Iohannis). Im Gesamtergebnis blieb er aber mit etwa 30 Prozent der Stimmen rund zehn Prozent hinter dem Favoriten Ponta.

3,2 Mio. Rumänen im Ausland

Insgesamt wird die Zahl der Auslandsrumänen weltweit auf über 3,2 Millionen Menschen geschätzt. Mit knapp einer Million lebt davon der größte Anteil von ihnen in Italien. Trotzdem entschied die Regierung in Bukarest, bei den diesjährigen Wahlen dort nur 51 Wahllokale zu öffnen. Das sind insgesamt um vier Wahllokale weniger als im Jahr 2009. Zudem wurden laut Medienberichten viele Wahllokale aus Großstädten in Kleinstädte verlegt, was deren Erreichbarkeit erheblich einschränke.

In Turin in Norditalien wurde die Warteschlange Sonntagvormittag bereits auf 3.000 Leute geschätzt. Dort warfen die Rumänen den Behörden vor, von ihnen “wie im Zoo” behandelt zu werden.

Gedränge und Symbolik bei den Wahllokalen

Mit Zahnbürsten stellten sich zahlreiche Rumänen in Paris und London bereits am Vorabend vor den Wahllokalen an. Sie spielten mit dieser Symbolik auf kommunistische Zeiten an, als die Menschen oft über Nacht für Grundnahrungsmittel Schlange stehen mussten.

Insgesamt gibt es – wie bereits 2009 – 294 Wahllokale im Ausland. Wegen des Streits um die Zahl der Abstimmungslokale trat Außenminister Titus Corlateanzurück; sein Nachfolger Teodor Melescanu kam aber der Forderung nach der Einrichtung zusätzlicher Wahllokale nicht nach. Ponta hatte versprochen, dass alle Rumänen im In- und Ausland wählen können.

(APA)

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