OSZE-Konferenz über Menschenhandel: Flüchtlinge besonders gefährdet
Rund 50 Millionen Menschen sind derzeit auf der Flucht vor Krieg und Gewalt, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Als attraktivstes und zugleich gefährlichstes Ziel für Flüchtlinge ohne Dokumente gilt Europa. Seit dem Jahr 2000 sind 22.000 Migranten auf dem Weg nach Europa über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Weltweit starben im selben Zeitraum 40.000 Flüchtlinge.
Grenzöffnungspolitik als Lösung
Eine humane Grenzöffnungspolitik sollte bei der Problematik oberste Priorität haben, erklärte Swing. Als Beispiele nannte er die Nachbarländer der Krisenstaaten Syrien und Libyen, die ohne Ausnahme ihre Grenzen für Flüchtlinge aus diesen Staaten offen ließen. Bemühungen, die Ausbeutung von Menschen durch Prävention einzudämmen, hätten kaum Erfolg gebracht, meinte Swing. Und noch weniger effektiv sei die Strafverfolgung in diesem Zusammenhang.
Kinder als Opfer von Menschenhandel
Auf Kinder als Opfer von Menschenhandel wies die stellvertretende ukrainische Sozialministerin Nataliya Fedorovitsch hin. Unter dem Deckmantel des Schutzes vor Kampfhandlungen gebe es Versuche durch Separatisten, Kinder aus den besetzten Gebieten im Osten des Landes nach Russland zu bringen, sagte die Politikerin. Russland wolle zeigen, dass die Ukraine nicht imstande sei, für die Sicherheit der Kinder auf ihrem Gebiet zu sorgen. Fedorovitsch sprach von einer “klaren Provokation”, die zur Destabilisierung der Lage beitrage.
10.000 Opfer in der Ukraine
In den de facto besetzten Gebieten blühe die organisierte Kriminalität, sagte die stellvertretende Ministerin. In Sachen Menschenhandel ist die Ukraine ihren Worten nach sowohl Ursprungs- als auch Transitland. Seit dem Jahr 2000 seien im Land mehr als 10.000 Opfer identifiziert worden, 90 Prozent von ihnen seien als Arbeitskräfte ausgebeutet worden, in 80 Prozent der Fälle in Russland.