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Kriminelle Netzwerke: OSZE Konferenz über Menschenhandel in Wien

Am Dienstag startet eine zweitätige OSZE Konferenz zum Thema Menschenhandel in Wien.
Am Dienstag startet eine zweitätige OSZE Konferenz zum Thema Menschenhandel in Wien. ©APA
Prostitution, Zwangsarbeit, Organhandel, Betteln: Das Problem Menschenhandel wird laufend größer und nimmt ständig neue Formen an. OSZE-Sonderbeauftragte Madina Dscharbussynova sprach im Vorfeld einer Konferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa dieses Problem an. Am Dienstag treffen in Wien Vertreter der OSZE, von Regierungen, NGOs und Experten zusammen.

Nach jüngsten Schätzungen der ILO (International Labour Organisation) sind weltweit fast 21 Millionen Menschen von Menschenhandel und Zwangsarbeit betroffen, in den 57 OSZE-Staaten sind es rund drei Millionen. “Die kriminellen Netzwerke sind äußerst kreativ, wenn es darum geht, neue Formen von Menschenhandel zu finden, um ihre Ziele – ihren eigenen Nutzen und finanziellen Profit – zu erreichen”, sagte Dscharbussynova.

Die moderne Form der Sklaverei

Aus den Konfliktregionen der Ukraine kommen Meldungen, wonach junge Leute für militärische Einsätze zwangsrekrutiert werden. Auch in Großbritannien wurde von jungen Vietnamesen berichtet, die dort zum Züchten von Cannabis-Pflanzen gezwungen werden. Menschenhandel, die moderne Form der Sklaverei, ist mit Armut verbunden. Opfer werden Menschen, die ihrer tristen wirtschaftlichen Situation entfliehen wollen oder müssen. Sie lassen sich als billige Arbeitskräfte anwerben und ausbeuten.

Identifizierung der Opfer schwierig

Andere Opfer fallen häufig auf falsche Versprechungen obskurer Agenturen hinein und landen in der Prostitution. Das Problem dieser organisierten Kriminalität besteht darin, dass nicht nur die Täter, sondern auch die Opfer schwer zu finden sind. Bei der zweitätigen Konferenz wird daher auch die Identifizierung von Opfern und den Umgang mit ihnen durch Strafverfolgungsbehörden zum Thema gemacht. Thematisiert werden auch die Möglichkeiten langfristiger Unterstützung Betroffener und die Frage, wie man verhindern kann, dass ehemalige Opfer – etwa Prostituierte – nachträglich stigmatisiert werden. Erstmals bei einer solchen Konferenz wird ein ethischer Zugang zur Problematik gesucht.

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