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Großeinsatz im Tunnel Vösendorf auf der S1: Einsatzkräfte übten Ernstfall

Großeinsatz im Tunnel: Einsatzkräfte übten für den Ernstfall
Großeinsatz im Tunnel: Einsatzkräfte übten für den Ernstfall ©APA/HERBERT P. OCZERET
Am Samstagabend wurde der Tunnel Vösendorf auf der S1 (Wiener Außenring Schnellstraße) in beiden Richtungen gesperrt. Der Grund war eine groß angelegte Sicherheitsübung.
Bilder vom Großeinsatz
Tunnel Vösendorf gesperrt

Übungsannahme war eine Massenkarambolage und ein Stromausfall im Tunnel. Insgesamt waren rund 250 Personen an der Übung beteiligt, sagte Asfinag-Tunnelmanagerin Dagmar Jäger der APA.

Tunnel Vösendorf gesperrt

Insgesamt drei Szenarien wurden geprobt: Bei einem Unfall mit einem Lkw wurden fünf Menschen schwer verletzt. Eines der Fahrzeuge fing sofort Feuer, nachfolgende Autos konnten nicht bremsen oder ausweichen, es kam zu einer simulierten Massenkarambolage mit mehr als 20 Fahrzeugen. Und noch vor der Bergung der Opfer fiel auch noch der Strom im Tunnel aus. Durch das Nichteinhalten der Rettungsgasse war es den Einsatzorganisationen nicht möglich, bis zum Unfallort vorzudringen.

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Gemeinsam mit den Feuerwehren Vösendorf, Hennersdorf, Biedermannsdorf, Brunn und Perchtoldsdorf, dem Roten Kreuz Bruck und Mödling und der Autobahnpolizei Schwechat, Tribus und Alland, waren auch die Asfinag-Autobahnmeisterei Inzersdorf sowie die Überwachungszentrale, die Tunnel-Betriebs-Leitung und die Einsatztruppe der Traffic Manager gefordert. Neben der raschen Menschenrettung musste die Stromversorgung wieder hergestellt werden, um die Rauchentwicklung durch den Brand einzudämmen.

Übungen der Einsatzkräfte

Kommt es im Realfall zu einem Unfall im Tunnel, dann soll das Fahrzeug verlassen und unversperrt zurückgelassen werden, damit es von Einsatzkräften zur Seite gestellt werden kann. “Hinweisschilder an den Tunnelwänden zeigen die Fluchtrichtung an”, sagte Tunnelsicherheitsbeauftragter Gustav Zeller der APA. Zudem sollten bei Unfällen oder Pannen Notrufe über die rund 3.500 Notrufeinrichtungen der Asfinag abgesetzt werden. Denn hier “weiß der Operator in der Zentrale automatisch, wo befindet sich diese Person und wir können viel schneller eingreifen”, erklärte Zeller.

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Alle vier Jahre ist eine Übung dieser Art in Tunnelanlagen mit einer Länge von über 500 Metern gesetzlich vorgeschrieben. “Es ist wichtig, so ein Szenario unter realen Umständen zu üben, um bei einem Ernstfall gerüstet zu sein”, sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Friedrich Flaseg.

20 “Verletzte” wurden versorgt

Neben der Menschenrettung wurde erstmals eine neue Technik im Atemschutzeinsatz geübt. In diesem Fall besteht ein Feuerwehrtrupp nicht wie gewöhnlich aus drei, sondern aus fünf Mitgliedern. Dabei steht der Truppführer in der Mitte und jeweils ein Mitglied geht neben einer Fahrzeugseite vorbei und untersucht das Auto auf Insassen. Dadurch sollen bei einer Massenkarambolage die Beteiligten schnellstmöglich befreit werden.

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Die mehr als 20 Verletzten der Simulation wurden von der Rettung versorgt. “Die Übung hat einen großen Stellenwert”, sagte Harald Frimmel, Bereichskommandant beim Roten Kreuz. Denn man könne sich hier auf die speziellen Gegebenheiten eines Tunnels einstellen. Bis 22.00 Uhr dauerte das Einsatztraining. “Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert”, bilanzierte Jäger.

(APA)

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