Fährunglück in Südkorea: Eigentümer tot aufgefunden

Seine Identität sei durch einen DNA-Test sowie einen Fingerabdruck bestätigt worden.
Leiche bereits im Juni entdeckt
Die Leiche wurde nach Angaben der Ermittler bereits am 12. Juni im etwa 300 Kilometer südlich der Hauptstadt Seoul gelegenen Suncheon entdeckt. Die Todesursache blieb zunächst unklar. Medienberichten zufolge war die auf einem Feld geborgene Leiche stark verwest.
Der Familie Yoos gehört die Chonghaejin Marine Co., zu deren Flotte die “Sewol” zählte. Nach Yoo wurde nach dem Fährunglück landesweit gefahndet. Die Behörden setzten eine halbe Million Dollar Belohnung für Hinweise auf seinen Verbleib aus.
“Sewol”-Kapitän droht Todesstrafe
Die “Sewol” war Mitte April mit 476 Menschen an Bord gekentert, nur 174 Insassen konnten gerettet werden. Die meisten Opfer waren Schüler auf einem Ausflug. Der Großteil der Crew rettete sich rechtzeitig, ihnen wird deshalb unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen.
Auf den von Rettungshubschraubern und -booten aus aufgenommen Videos war zu sehen, wie Passagiere verzweifelt versuchten, sich aus dem sinkenden Schiff zu retten. Eine Nahaufnahme zeigte, wie sich der Kapitän und andere Besatzungsmitglieder durch einen Sprung ins Meer in Sicherheit brachten.
In dem am 10. Juni begonnenen Prozess sind Kapitän Lee Joon Seok und drei andere ranghohe Crew-Mitglieder wegen fahrlässiger Tötung in besonders schwerem Fall angeklagt, ihnen droht die Todesstrafe. Elf weitere Besatzungsmitglieder müssen sich wegen minder schwerer Verletzungen des Seerechts verantworten.
Offensichtlich führte eine Mischung aus Inkompetenz, Missachtung der Sicherheitsregeln und mangelnder Kontrolle zu der Katastrophe. (red/APA)