Song Contest und Bauvorhaben beschäftigen den ORF-Stiftungsrat

Was den Veranstaltungsort betrifft, sind derzeit noch die Städte Wien, Innsbruck und Graz im Rennen. Eine Rolle bei der Auswahl dürfte wohl auch spielen, wie hoch die finanzielle Unterstützung ausfallen wird. Der vorläufige Kostenrahmen orientiere sich jedenfalls an vorangegangenen Ausgaben des ESC, in punkto Einnahmen sind u.a. Beiträge der EBU-Partner, Sponsoring und Ticketerlöse nach derzeitigem Planungsstand inkludiert.
Bauvorhaben kosten 300 Millionen Euro
Ein bedeutend größeres Projekt, jedenfalls was das Budget betrifft, ist die Zusammenführung der ORF-Standorte am Küniglberg und das damit verbundene Bauvorhaben. Rund 300 Mio. Euro werden dafür nötig sein, wobei der ORF sich noch für eine Finanzierungsvariante entscheiden muss. Dem Vernehmen nach wird derzeit ein Leasing-Modell favorisiert. Dafür soll eine Immobiliengesellschaft gegründet werden, um das Vorhaben abwickeln zu können.
Bereits bekannt ist auch, dass der ORF sein Angebot im Bereich non-linearer Videos weiter ausbauen will. Dazu plant man den Einstieg bei der Wiener Online-Plattform Flimmit, über den ebenfalls der Stiftungsrat am Donnerstag informiert werden soll. Gibt dieser sein Okay, könnte im ersten Quartal 2015 eine entsprechende Plattform an den Start gehen. Diese stellt wohl auch einen Puzzlestein im Rahmen der Strategie “ORF 2020” dar, die vollständig verabschiedet werden soll.
Gerüchte um den Song Contest
Offene Fragezeichen stehen hingegen noch hinter dem “Kreativ-Team”, das den ORF hinsichtlich des Song Contests beraten soll. Medienberichten zufolge sollen diesem etwa Andre Heller, Stefan Ruzowitzky, Elisabeth Scharang und Ursula Strauss angehören. Heller und Ruzowitzky dementierten dies am Dienstag gegenüber den “Oberösterreichischen Nachrichten”. “Ich selbst werde diesem Team nicht angehören”, ließ Heller wissen. Ruzowitky wiederum würde “voraussichtlich keine Zeit haben”.
Der ORF selbst hat diesbezüglich bereits festgehalten, dass es “nicht EIN Kreativ-Team” geben soll, sondern man die Fülle an Kontakten zu Künstlern und Kreativen nutzen will. “Der ORF wird für die unterschiedlichen Bereiche des Song Contests, von den TV-Shows bis zur Kommunikation und dem Rahmenprogramm, das Maximum an kreativem Potenzial, intern wie extern, ausschöpfen.”
Ö1 sucht neue Leitung
Offen ist derzeit auch noch die Bestellung einer neuen Leitung für den Radiosender Ö1. Dieser Posten ist seit dem Ausscheiden Bettina Roithers aus dem Unternehmen mit 1. März vakant. ORF-Radiodirektor Karl Amon hatte sich diesbezüglich für den Hearingsieger, Ö1-Feature und -Literaturchef Peter Klein, ausgesprochen, während der Redakteursrat und die Ö1-Redakteure Administrationschefin Ulrike Wüstenhagen favorisieren. Das letzte Wort hat aber ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. Dessen Büro kündigte Ende Mai an, dass die entsprechende Entscheidungsfindung im Laufe des Juni abgeschlossen sein soll. Radiodirektor Amon meinte Montagabend zur APA, dass er mit einer Entscheidung “zeitnah zu Ende Juni” rechne. (APA)