Die dynamische Entwicklung geht weiter

Die Seegemeinde bietet hohe Lebensqualität mit schöner Natur, guter Infrastruktur, idealen Freizeitmöglichkeiten und interessanten Kulturangeboten. Neue Wohn- und Schul-Quartiere entstehen und für markante Gebäude der Marktgemeinde wird eine neue Funktion zu finden sein. Die Dynamik in verschiedenen Projektplanungen ist hoch, daher muss alles gut durchdacht sein. Dabei holt sich die Marktgemeinde dabei durchaus auch Expertenhilfe. Ein Gespräch mit Bürgermeister Harald Köhlmeier.
VN: Wo liegen derzeit Ihre Schwerpunkte?
Bgm. Harald Köhlmeier: Der Schulneubau ist in der Detailplanung. Die Kostenschätzung ist in der Planungsphase noch nicht seriös zu beantworten. Es wurde noch keine Ausschreibung durchgeführt, auch fehlen noch Details zu Materialisierungen etc. Wir haben viel Energie in der Wettbewerbsvorbereitung aufgewendet um diese Fragen zu klären. Das Siegerprojekt von Baumschlager Hutter Partners überzeugte uns jedenfalls. Auch „In der Wirke” ist ein erfreulicher Baufortschritt zu verzeichnen. Durch den milden Winter konnte die durch das Einspruchsverfahren verloren gegangene Zeit teilweise wieder eingeholt werden. Ab Juni sind die Decken der Tiefgaragen gefertigt und wir können endlich mit dem Saalbau starten!
Auch der „Löwen” rückt wieder in den Mittelpunkt?
Bgm. Harald Köhlmeier: Die Uni Liechtenstein befasst sich derzeit mit der Nutzung des ehemaligen „Gasthof Löwen”. 15 internationale Studenten verfassen ihre Masterarbeit mit dem Beispiel Löwengebäude sowie dem Harder Zentrum generell. Wir sind gespannt auf die frischen Ideen der jungen Leute. Das ehemalige Gasthaus-Gebäude wurde im Rahmen des Literaturfestivals geöffnet und näher an die Bevölkerung herangeführt. Der Löwen ist ein so zentrales Bauwerk welches auch künftig eine entsprechende Bedeutung erhalten soll. Die Ergebnisse der Studentenvorschläge werden noch im Juni bekanntgegeben.
Wo steht die Zentrumsplanung derzeit?
Bgm. Harald Köhlmeier: Ein Zentrum besteht nicht nur aus einem Straßenraum sondern lebt durch die Vielfalt seiner Nutzung. Der Markt als Treffpunkt am Mittwoch ist ebenso beliebt wie die Aufenthaltsqualität mit der Renaturierung des Dorfbaches maßgeblich gehoben worden ist. Unsere Zentrumsgestaltung wird etappenweise angegangen. Akzente setzen, Impulse geben, viele Möglichkeiten werden geplant oder verändern sich durch neue Situationen. Das Seezentrum ist nach wie vor in Gemeindehand und es gibt keine Verkaufsüberlegungen dazu. Wir als Gemeinde werden uns auch hier gut überlegen wie es weitergeht und wie das Areal genutzt wird. Ringsum wurden Liegenschaften erworben. Mit dem Schulprojekt neu bietet sich eine Möglichkeit, das derzeit bestehende Schulareal als eine durchgehende Verbindung zwischen Zentrum und See auszubilden. Das ist auch ein zentraler Wunsch im Zentrumsprojekt wie Gemeindeentwicklungsprozess. Neue Parameter eröffnen völlig neue Möglichkeiten. Wir werden dies sorgfältig analysieren und planen.
Stichwort Räumliches Entwicklungskonzept?
Bgm. Harald Köhlmeier: Derzeit läuft der Prozess eines räumlichen Entwicklungskonzeptes, dazu hat eine Gemeindevertretungsklausur stattgefunden und nun soll eine öffentliche Bürgerveranstaltung für die Harderinnen und Harder in der die zukünftige räumliche Entwicklung ganzheitlich betrachtet wird am 1. Juli folgen. Verschiedene Disziplinen sowie eine Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern fließt in das räumliche Entwicklungskonzept ein. Wir setzen nicht nur technische Parameter an. Die Identität von Hard soll ein Ergebnis ein. Es ist quasi ein vertiefter Leitbildprozess. Unsere künftigen Ziele sollen im REK am Ende des Tages formuliert werden.
Wie geht es beim Strandbad und anderen Bauprojekten weiter?
Bgm. Harald Köhlmeier: Der Wettbewerb läuft praktisch noch, da wir derzeit die vorliegenden Projekte sichten. Es haben 57 Büros eingereicht. Die Jurysitzung erfolgt im Juli. Die Jury besteht aus Fachpreisrichtern wie Architekten aus München, Architekt Hohenfellner vom Gestaltungsbeirat, weiters sind alle politischen Fraktionen darin vertreten. Auch die Kindergartenerweiterung Falkenweg ist auf gutem Weg: Der Baubeginn erfolgt im Sommer, 2,5 Mio Euro werden investiert. Zwei Gruppen mehr werden hier Platz finden, die zusätzliche Infrastruktur wie Schlaf- und Bewegungsräume ermöglichen. Im Falkenweg wird eine Ganztagsgruppe untergebracht. Der Bedarf ist da und wir wollen in die Infrastruktur investieren.
Auch im Bereich Wirtschaft und Verkehr gibt es Planungen?
Bgm. Harald Köhlmeier: Bezüglich vorhandener Leerstände im Zentrum stimmen wir uns noch enger mit der WIGE ab. Wir sind derzeit mit Flächenmanagementagenden befasst, dazu gehört auch das Parkraummanagement und die Infrastruktur am See die von uns als öffentlicher Hand instandgehalten werden muss. Hier lautet das Ziel nicht kassieren, sondern optimieren. Wir haben dazu gute Partner ins Boot geholt, Verkehrsplaner wie Experten. Und wir lassen uns die entsprechende Zeit um das gut vorzubereiten und ein intelligentes Parkraummanagement vorweisen zu können. Die Betriebsansiedelungen im Industriegebiet entwickeln sich erfreulich. Wir stehen kurz vor der Fertigstellung der verbesserten Anbindung Industriestraße die eine Verkehrsentlastung mit sich bringen wird. Als nächstes wird die Optimierung der Kreuzung Sutterlüty-Grafenweg vom Land Vorarlberg in Angriff genommen.
Marktgemeinde Hard
Fläche: 17,5 km²
Bevölkerung 13.024 Einwohner
Seehöhe: 400 Meter
Budget 2014: 41 Mio Euro
Partnergemeinden: Bagnoli di Sopra, Balgach