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Ex-Mitglied packt aus – Die geheimen Regeln der „Hells Angels“

Mitglieder der "Hells Angels" in Kaiserslautern, Deutschland, im Mai 2010.
Mitglieder der "Hells Angels" in Kaiserslautern, Deutschland, im Mai 2010. ©EPA/Ronald Wittek
Das Innenleben des weltweit agierenden Motorrad- und Rockerclubs „Hells Angels“ war bislang ein Mysterium. Ein Ex-Miglied, das jetzt als Kronzeuge der deutschen Justiz fungiert, packt aus und listet die geheimen Regeln und Verbote der „Höllenengel“ auf.


Die „Hells Angels“ werden seit Jahrzehnten von Behörden und Medien immer wieder mit verschiedenen Straftaten in Verbindung gebracht und die Mitglieder bewegen sich am Rande der Legalität. Hart, brutal und rücksichtslos – so präsentieren sich die Rocker, die der geschlossenen Gemeinschaft angehören. Der 26-jährige Aussteiger Kassra Z. spricht mit der “Bild”-Zeitung über die Regeln der „Hells Angels“.

Der Aufstieg

Wer dazugehören möchte, muss sich zuerst bewähren. Zu den Pflichten eines „Hangaround“, der 110 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat bezahlt, gehört das Betanken der Motorräder und das Putzen des Clubhauses. Nach drei Monaten auf der untersten Stufe wird der Neuling für mindestens ein Jahr zum „Prospect“ ernannt und bezahlt den einmaligen Beitrag von 720 Euro. Als „Full Member“ wird ein einmaliger Beitrag von 1500 Euro fällig. Die Mitgliedschaft wird den Clubs weltweit bekannt gegeben.

Die Verbote

Außer auf Jahresfeiern ist das Trinken von Alkohol strikt verboten- zumindest im Berliner Charter, über das der Kronzeuge detailliert berichten kann. Auf öffentliche Verkehrsmittel müssen die Mitglieder der „Hells Angels“ ebenso verzichten: Bus- und Bahnfahren ist tabu.

Über die Geheimhaltung

Der Aussteiger gibt laut “Bild”-Zeitung an, dass Mobiltelefone und Smartphones bei wichtigen Gesprächen nicht erlaubt sind. Am Telefon dürfe nichts über den Club oder Namen gesagt werden. Sollte ein Mitglied selbst Opfer einer Straftat sein, so ist es ihm untersagt, sich an die Polizei oder die Staatsanwaltschaft zu wenden.

Die Strafen

Verletzt ein Mitglied die Regeln, so ist mit mindestens 500 Euro Strafe zu rechnen. Kutte und T-Shirt müssen abgegeben werden. Weltweit werden alle Mitglieder über den Regelverstoß informiert. Wer länger als ein Jahr suspendiert ist, fliege ganz raus.

Bei Verrat

Verrat wird bei den Rockern am stärksten geahndet: Mitglieder, die den Club wechseln, oder sich an der Kasse ihres Clubs bedienen, werden als „vogelfrei“ betrachtet. Ein Foto des Ausgestoßenen wird per Mail an alle Mitglieder geschickt. Jeder der auf das „Opfer“ trifft, darf mit ihm anstellen, was ihm in den Sinn kommt und die Bestrafung nach seinem eigenen Ermessen wählen.

(red.)

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