Spielsucht: Wiener klagt, nachdem er an Automaten 800.000 Euro verlor
An einem Wochenende will er den Rekordverlust von 66.000 Euro in einem Automatensalon gemacht haben, die 800.000 Euro, die er insgesamt verloren hat, will er wieder zurück und brachte am Landesgericht Wiener Neustadt Klage gegen den Automatensalonbetreiber ein. Das Urteil wird schriftlich ergehen.
800.000 Euro an Spielautomaten verloren
Der Wiener beruft sich auf seine Spielsucht. Mitarbeiter des Spielsalons hätten ihn demnach abhalten müssen, die Automaten derart mit Geld zu füttern. Die beklagte Partei, die Austrian Gaming Industries GmbH, eine Gesellschaft des Novomatic-Konzerns, bestreitet die Vorwürfe: Die Herkunft der Schulden des Wieners sei unklar. Außerdem hielten sich die Betreiber der Salons streng an die Gesetze, zudem seien alle Automaten, Spiele und Spielabläufe verwaltungsbehördlich genehmigt, so Novomatic-Anwalt Peter Zöchbauer.
Wiener wurde Spielsucht attestiert
Am Mittwoch hatte im Prozess in Wiener Neustadt der Gerichtspsychiater Karl Dantendorfer das Wort. Er wurde zur angeblich krankhaften Spielsucht des Klägers befragt.
Dantendorfer hielt es zwar für möglich, dass man sich die Symptome einer Spielsucht auch anlesen und dann einem Experten vorspielen könne. Im konkreten Fall attestierte er dem 46-jährigen Wiener jedoch eine “pathologische Glücksspielsucht, die zu einer partiellen Geschäftsunfähigkeit” geführt habe. (APA)