Jugendliche Flüchtlinge als Lehrlinge in Vorarlbergs Tourismusbetrieben

Asylsuchenden Jugendlichen eine qualifizierte Ausbildung zu bieten – das ist das Ziel eines gemeinsamen Pilotprojektes der Caritas Vorarlberg und der Sparte Tourismus der Vorarlberger Wirtschaftskammer. Insgesamt elf ausgezeichnete Lehrbetriebe im Bereich Gastronomie und Tourismus haben sich bereit erklärt, zwölf interessierten Flüchtlingen einen Ausbildungsplatz anzubieten. Derzeit sind bereits acht Jugendliche in einem fixen Ausbildungsverhältnis, vier weitere sind noch am “Schnuppern”, erklärt Spartengeschäftsführer Harald Furtner.
Positives Feedback trotz Anfangsschwierigkeiten
Das bisherige Feedback von den Lehrlingen und Betrieben sei durchwegs positiv, auch das Engagement der Jugendlichen wird gelobt. Probleme gebe es aber aufgrund der teilweise noch mangelnden Deutschkenntnisse der Asylwerber. “Es sind Jugendliche mit Ecken und Kanten, wie andere auch. Hinzu kommt, dass sie aus einem anderen Kulturkreis stammen”, erklärt Karoline Mätzler von der Caritas. Hier greife jedoch die Betreuung der Lehrlinge und Unternehmen durch die Caritas, betont Sparten-Bildungssprecher Elmar Herburger.
Ashkan wird Koch
Die derzeit acht Lehrlinge sind fünf Köche, ein Kellner und zwei Gastronomiefachkräfte. Sie stammen aus Afghanistan, Burkina Faso, Pakistan und Iran. Derzeit absolvieren zwei von ihnen ihre Blockschulzeit an der Berufsschule Lochau. Der 18-jährige Perser Ashkan macht im Hotel Zimba in Schruns eine Lehre zum Koch. “Ich habe schon immer gerne gekocht, nun habe ich die Möglichkeit, eine Lehre zu machen”, erklärt er sein Interesse am Pilotprojekt.
Waqas will im Tourismus bleiben
Waqas Arif stammt aus Pakistan, er macht im Gasthof zum Krönele eine Lehre zum Gastronomiefachmann. Die Ausbildung mache ihm Spaß, betont er: “Ich lerne sehr viel.” Auch nach dem Lehrabschluss will er im Tourismus bleiben. Ob das Pilotprojekt in den nächsten Jahren weitergeführt wird, entscheiden die Wirtschaftskammer und Caritas nach den Erfahrungen des ersten Jahres. Die jetztigen Lehrlingen können bis zum Lehrabschluss in den Betrieben bleiben – auch wenn ihre Asylansuchen noch nicht entschieden sind. Die Erfahrung zeige laut Mätzler, dass die Jugendlichen auch bei einem negativen Asylbescheid bereits begonnene Ausbildungen abschließen dürften.