Mit Errichtung einer Balkensperre wird das Projekt Klausmühlebach fortgesetzt

Bereits im vergangenen Herbst wurden entlang des Klausmühlebachgrabens rund 600 Kubikmeter Wildholz entfernt, im Speziellen entwurzelte Bäume und das Totholz im Bachbett sowie auch zahlreiche Bäume im Nahbereich des Gewässers. Nach dieser groß angelegten Wildholznutzung mit der Ausholzung und Räumung des Klausmühlebaches durch die Firma Christian Wilhelm (Holzschlägerungen & Seiltranporte) aus Au hat nun die Wildbach- und Lawinenverbauung Gebietsleitung Bregenz mit den eigentlichen Bachverbauungsmaßnahmen begonnen.
Errichtung einer Balkensperre
In diesem 2. Bauabschnitt sind die Arbeiten zur Errichtung einer Balkensperre im Vorfeld eines Geschiebeauffangbeckens samt Sohlsicherung mit Wasserbausteinen oberhalb der Brücke bei Höhenmeter 3.20 nun voll im Gange. In diesem Bereich wird auch eine Zufahrt zum Geschiebeablagerungsplatz mit einem Fassungsvermögen von rund 500 Kubikmetern angelegt. Des Weiteren werden Leitwerke als Grobsteinschlichtungen in Beton zur Verhinderung von Seitenerosionen und als Maßnahmen zur Böschungssicherung von Höhenmeter 2.00 bis 3.40 errichtet, auch um ein Ausbrechen des Klausmühlebaches zu verhindern. Ebenfalls saniert wird die Geschiebesperre bei Höhenmeter 2.42. Mit der Fertigstellung der Arbeiten wird Mitte April gerechnet.
Schäden als Folge des Hochwassers
Die unübersehbaren Schäden entstanden beim letzten Hochwasser. So kam es bei den Starkniederschlagsereignissen Ende Juli 2010 im Einzug des Klausmühlebaches zu mehreren Rutschungen und Uferanrissen. Dabei wurden auch etliche Bäume in den Bacheinhängen entwurzelt. Die enormen Wassermassen führten außerdem zu starken Beschädigungen der bestehenden Verbauungen wie Geschiebestausperren, Leitwerken oder Geschiebeauffangbecken.
Die neuen Schutz- und Regulierungswasserbauten im Einzugsgebiet des Klausmühlebaches sollen im Hochwasserfall gewährleisten, dass das Wasser schadlos abgeleitet werden kann. Damit werden Infrastruktureinrichtungen wie Wohnhäuser samt Garagen sowie öffentliche Gebäude im Wohngebiet Klausmühle im Unterlauf vor Murenabgängen sowie Straßen und Bahngleise bei den Brückenbauwerken im Bereich des Mündungsgebietes in den Bodensee vor Verklausungen geschützt.
Mehr Informationen über diesen Pfänderbach
Der Klausmühlebach entspringt direkt unterhalb des Pfänders. Mehrere Waldrunsen vereinigen sich im Bereich des Berggasthofes Fritsch zum Klausmühlebach. Das Bachbett ist auf weite Strecken mit großen Nagelfluhblöcken verfüllt, der Bachlauf ist steil und wird von Flachstrecken und Abstürzen über Nagelfluhbänke unterbrochen.
Wichtige Zubringer sind der Lohornbach, der obere und untere Riesgraben und der Altreutebach, die Geschiebefracht wurde mit 7.200 Kubikmetern ermittelt. Auf Höhe Gasthaus Seibl befindet sich eine Wehranlage, der so genannte „Weiher“, mit einer vorgeschalteten Geschiebesperre. Am Schluchtausgang kommt der Klausmühlebach in das Siedlungsgebiet „Klausmühle“ in Lochau Süd, fließt am neuen Kindergarten Seepark und in der Nähe der Magdalenskapelle vorbei, quert die Landesstraße L 190, die ÖBB-Bahntrasse und die Pipeline und mündet dann in den Bodensee.