Zum Jubiläum präsentierte die europäische Fachorganisation für behinderte Menschen in Entwicklungsländern einen umfassenden Rück- und Ausblick. Dienstagabend wird im Rahmen einer Gala in der Nationalbibliothek gefeiert, etwa mit Bundespräsident Fischer, Caritas-Präsident Küberl, Goodwill Ambassador Chris Lohner und Menschenrechtsaktivistin Yetnebersh Nigussie.
Letztere schilderte vor den Medienvertretern ihre Erfahrungen als blinde Afrikanerin aus erster Hand. “Hilfe zur Selbsthilfe” lautet ihre Devise für die weltweit etwa eine Milliarde Behinderten, von denen rund 80 Prozent in Entwicklungsländern leben – etwa 15 Prozent der Weltbevölkerung. In gewisser Weise sei der Verlust der Sehkraft eine Chance gewesen – denn auf dem Heiratsmarkt war die aus einem äthiopischen Dorf stammende Juristin nicht mehr vermittelbar. Sie erhielt die Chance auf Bildung – und gründete eine eigene Schule, in der jeder zehnte Platz für Kinder mit Behinderung oder anderen Benachteiligungen reserviert ist.
Der Großteil der 39 Millionen Blinden weltweit lebt in der “Dritten Welt” und hat kaum Chance auf Bildung und Förderung. Ursache und Hintergrund sind meist Armut, so die Wiener Augenärztin Irene Ruhswurm, die sich seit 2006 engagiert.
Der Ausbau lokaler Strukturen steht im Fokus der Arbeit, erläuterte Geschäftsführer Rupert Roniger. Die Hilfsorganisation kümmert sich nicht nur um Augenkranke, auch wenn sie dafür besonders bekannt ist. Allein im Vorjahr unterstützte “Licht für die Welt” 57.243 behinderte Kinder rehabilitativ, führte 42.643 Operationen des Grauen Star durch und half 1.044.055 Menschen in Armutsgebieten.