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Nach Flugzeugabsturz in Russland ermitteln Experten vor Ort

Dramatisches Video vom Absturz in Kasan.
Dramatisches Video vom Absturz in Kasan. ©Youtube
Dramatisches Video vom Absturz der Boeing 737 im russischen Kasan: Eine Sicherheitskamera hat den Einschlag der Maschine und die anschließende Explosion mitgefilmt. Die Ermittlungen zur Absturzursache laufen indes auf Hochtouren.
50 Tote bei Flugzeugunglück

Der Flugzeugabsturz in Russland mit 50 Toten könnte nach ersten Vermutungen der Behörden auf einen Pilotenfehler oder auf technisches Versagen der betagten Boeing 737 der Tatarstan Airlines zurückgehen. Dies teilte die örtliche Ermittlungsbehörde am Montag mit.

Beide Flugschreiber der Maschine wurden geborgen, müssen aber noch ausgewertet werden. Das Flugzeug war am Sonntag bei der Landung auf dem Flughafen der Stadt Kasan explodiert. Alle 44 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder starben. Zuvor hatten die Piloten einen ersten Landeversuch abgebrochen. Nach Angaben eines Fluglotsen in Kasan gab die Crew über Funk an, sie sei noch nicht bereit für die Landung – warum, blieb unklar.

Fluggesellschaft: Maschine in gutem Zustand

Die 23 Jahre alte Boeing war in Moskau gestartet, gut 700 Kilometer westlich von Kasan, der Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan. Das Flugzeug war bereits von sieben anderen Fluggesellschaften genutzt worden, bevor Tatarstan Airlines es 2008 übernahm. 2001 war es bei einem Landeunfall in Brasilien beschädigt worden. Damals wurde niemand verletzt. Die Fluggesellschaft betonte, die Maschine sei in gutem Zustand gewesen.

Airline bisher mit wenig Sicherheitsproblemen

Tatarstan Airlines selbst hatte bislang wenig Sicherheitsprobleme. Allerdings scheint die Gesellschaft in Schwierigkeiten zu stecken. Im September trat ihr Personal wegen ausstehender Lohnzahlungen in einen Streik, und der Flughafen von Kasan beklagt, die Airlines sei mit Wartungskosten im Rückstand. Experten haben schon nach den jüngsten Flugzeugunglücken in Russland Sorge geäußert, dass Airlines zu sehr bei Sicherheit und Wartung sparen.

Der Leiter des örtlichen Ermittlungskomitees, Alexander Poltinin, sagte, es werde Wochen dauern, die sterblichen Überreste einiger der Opfer zu identifizieren. Klar ist aber nach Behördenangaben, dass der Sohn des Provinzgouverneurs und der Regionalchef der wichtigsten russischen Sicherheitsbehörde in den Trümmern starben. Unter den Opfern war zudem eine Britin.

Video vom Boeing-Crash

(AP)

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