Spanien will trotz britischer Proteste seine verschärften Kontrollen an der Grenze zu Gibraltar vorerst beibehalten. Erst wenn das Vertrauen in die Regierung des britischen Überseegebiets wiederhergestellt sei, könne Spanien an eine Lockerung der Grenzkontrollen denken, sagte Außenminister Garcia-Margallo am Mittwoch am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel.
“Wenn wieder Vertrauen herrscht, können wir uns zusammensetzen und darüber sprechen, was wir im Kampf gegen Schmuggel und Steuerbetrug sowie zur Erhaltung der Umwelt tun können.” Großbritannien sieht in den Kontrollen, die zu stundenlangen Wartezeiten an der Grenze führen, einen Verstoß gegen die EU-Bestimmungen zum freien Personen- und Güterverkehr.
Demgegenüber hält Madrid der Regierung von Gibraltar vor, mit der Schaffung eines künstlichen Riffs die Spanier ohne Rücksprache vor vollendete Tatsachen gestellt zu haben. Gibraltar gehört seit rund 300 Jahren zu Großbritannien. Spanien erhebt aber Anspruch auf den Felsvorsprung am Südzipfel der Iberischen Halbinsel.