Wasser, das sprudelt und über Steine hüpft

Die Anlage stand nämlich zwei Stunden still, weil sie extra für die Exkursion abgeschaltet wurde. Aufgetaute Eisschränke oder andere Probleme brauchten die Bewohner von Klösterle deshalb aber nicht zu fürchten. Der Strom floss trotzdem.
Heiß war es. Sehr heiß. Und den Wanderern wurde beim Aufstieg zum Speicher Burtscha auch einiges abverlangt. Denn es ging steil hinauf. Da floss nicht nur das Wasser, sondern mehr noch der Schweiß in Strömen. Doch es gab Entschädigung in Form landschaftlicher Schönheiten, vielfältiger Informationen sowie einer zünftigen Jause.
Aber zuerst hieß es die Füße in die Hand nehmen. Das taten Kleine und Große ohne Murren. Dafür sammelte so manche Mama „Kraftbeeren“, um dem Nachwuchs das Laufen schmackhaft zu machen. Die gab es am Wegesrand im Naturschutzgebiet Verwall in rauen Mengen zu pflücken. Hier darf aber auch das Wasser sprudeln und munter über Steine hüpfen. Zumindest ein Teil davon. Der andere fließt durch Stollen zum Speicher Burtscha und von dort ins Kraftwerk Klösterle. „Das Fassen ist notwendig, um das Wasser zu reinigen“, erklärte Klaus Bitsche, der die Wanderung leitete.
Die Reinigungsfunktion übernimmt der in eine herrliche Bergkulisse eingebettete Speicher. Erst danach kann daraus Strom erzeugt werden. Das Kraftwerk Klösterle ist das jüngste der zehn VKW-Kraftwerke. Es dient vor allem der Abdeckung von Stromspitzen. Die Energieproduktion liegt bei jährlich 60,5 Millionen Kilowattstunden. Der Bürgermeister von Klösterle, Dietmar Tschohl, hatte ebenfalls gute Nachrichten: Das Schwimmbad soll naturnah umgestaltet und mit Abwärme aus dem gemeindeeigenen Kleinkraftwerk beheizt werden. Es produziert jährlich 850.000 bis 900.000 Kilowattstunden Strom. Sie gehen derzeit ins VKW-Ökostromnetz. (Text: VN/Marlies Mohr; Fotos: Bernd Hofmeister)