“Hiermit möchte ich Sie erlösen von mir, ich trete zurück”, sagte Weber im Parlament. In diesem vertrat er die “Volks-Aktion gegen zuviele Ausländer und Asylanten in unserer Heimat”, die bei den Wahlen im vergangenen Herbst überraschend zwei Mandate im Großen Rat erobert hatte.
Kurioses Video-Interview
Weber hatte seinen Rücktritt schon einmal für den ersten Tag der neuen Legislaturperiode angekündigt, diesen Schritt jedoch nicht vollzogen. Nun will er nach Abu Dhabi auswandern, wie er bereits am Dienstag in einem Interview mit der “Basler Zeitung” sagte. “Wir leben in einem Drecksstaat” und “Staatsanwaltschaft, leckt mich am A…”, wettert der umstrittene Politiker mit sich überschlagender Stimme – und stellenweise nacktem Hinterteil – im Video und sorgt damit für Erheiterung im Netz.
Noch kein offizielles Rücktrittsschreiben
Ob er es diesmal ernst meint, war zunächst offen. Großratspräsident Conradin Cramer sagte der Nachrichtenagentur sda, bis am frühen Mittwochnachmittag sei noch kein offizielles Rücktrittsschreiben eingegangen.
Verdacht auf Eingriff in Stimm- und Wahlrecht
Eric Weber, der schon von 1984 bis 1992 dem Großen Rat angehört hatte, war im Parlament isoliert und störte immer wieder den Ratsbetrieb. Die Verwaltung hielt er mit zahllosen politischen Vorstössen auf Trab. Seit den letzten Wahlen läuft gegen den einschlägig vorbestraften Weber eine Strafuntersuchung wegen Verdachts auf Eingriff in das Stimm- und Wahlrecht. Zweimal saß er deswegen in Untersuchungshaft. Das Strafverfahren ist nach wie vor hängig, wie es am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft auf Anfrage hieß.
(SDA)