4.000 Häftlinge sollen in Italien frei kommen
Die Regierung Letta will am Samstag einen groß angelegten Plan zur Entlastung der chronisch überbevölkerten Strafanstalten in Italien verabschieden. Demnach sollen 4.000 Häftlinge ab sofort wieder frei kommen. Gefängnisstrafen bis zu sechs Jahren sollen auch unter Hausarrest abgebüßt werden können. Bisher galt diese Maßnahmen nur für Strafen bis zu vier Jahren Haft.
Pro Halbjahr, das Sträflinge in Gefängnis mit guter Führung gesessen sind, sollen sie eine Haftreduzierung von 60 Tagen erhalten, bisher waren es lediglich 45 Tage. Damit will man für mehr Ordnung in den Strafanstalten sorgen, in denen Gewalttätigkeiten unter Häftlingen und gegen Gefängniswärter an der Tagesordnung sind.
Mit diesem Plan wolle die Regierung Letta auf den zunehmenden Druck aus Europa reagieren, in dem die Sorge wegen der unmenschlichen Bedingungen in den schwer überbevölkerten Strafanstalten groß ist, verlautete es in Rom. Laut dem Plan sollen auch neue Gefängnisse eröffnet und veraltete Haftanstalten renoviert werden.