Die Alte Säge-Mühle am Salzbach

Hohenems/Fußach. Bernd Amann von der Säge-Mühle empfing die Schulkinder aus Fußach zu einem Rundgang, erst besichtigte man die Modell der Säge und der Mühle und danach das Museum, alles wurde von Bernds Vater Alois Amann gebaut, die Nachwelt soll sich an die Vergangenheit erinnern. Bernd, der am Dienstag Geburtstag hatte, ließ sich auch gleich von den Kindern mit einem zünftigen Happy Birthday feiern.
Angetrieben mit Wasser
„Erstmals erwähnt ist eine Wassermühle im Jahr 25 v. Chr.“, erklärte Bernd Amann den Schülern“, die Säge kam erst später, so etwa im 4. Jahrhundert. Neben dem Haus der Familie Amann fließt der Salzbach: „An diesem Bach hat man vor 460 Jahren erstmals eine Mühle erwähnt und vor 390 Jahren eine mit Wasser angetriebene Säge.“
Mehl fürs tägliche Brot
Das Korn wurde fünf bis sechs Mal gemahlen, bis das Mehl endlich fein genug war. Im Winter wurde Holz mit den Pferden zur Säge gezogen, Bernd Amann brachte den Kindern ein Beispiel: „Im Winter rutschte das Holz auf dem Schnee besser, damit konnten die Pferde es besser vom Wald in die Säge ziehen. Anhand kleiner Anekdoten und einleuchtender Beispiele, erklärte der Museumsbesitzer den Schülern das Leben und Arbeiten der Müller und Sägereibetreiber. Im Museum stehen die Maschinen, die aus dem ganzen Land stammen, Relikte einer längst vergangenen Zeit, als der Müller noch 3% vom Mahlgut als Lohn bekommen hat. Viele spannende Informationen hatte Bernd Amann für die Kinder parat, z.B. erklärte er genau, woraus ein Weizenkorn besteht: „Das Korn hat vier Schalen, Barthaare und besteht zu 80 % aus dem Mehlkern“, führte der Museumsführer aus. Bernd erzählte den Kindern auch vom „Mutterkorn“, das hauptsächlich bei Gerste und Roggen vorkommt und von dem schon fünf bis zehn Gramm für einen erwachsenen Menschen absolut tödlich sind. Man stelle sich vor, was man mit dem Mutterkorn anstellen konnte, geriet es in falsche oder ungeübte Hände. Wenn man so will, wurde das erste LSD vom Mutterkorn gewonnen, es hatte nämlich, in der richtigen Dosis genossen, berauschende Wirkung und wurde später auch in der Medizin eingesetzt.
Anno dazumal
Im Museum stehen die Maschinen von anno dazumal in Reih und Glied und erzählen dem Betrachter ihre Geschichte, wie der Müller das Korn in die Reinigungsmaschine leerte, damit es von Fremdkörpern befreit werden konnte, wie das Korn immer und immer wieder gemahlen wurde, bis es fein genug war und wie schwer die Arbeit in der Mühle war. Nachdem die Kinder alles über den Mühlenbetrieb vor hunderten von Jahren bis heute erfahren hatten, ließ Bernd Amann die Maschinen laufen. Ohrenbetäubender Krach verbreitete sich im Museum und die verschiedenen Arbeitsprozesse wurden hautnah dargestellt. Dabei hatten die Kinder natürlich den größten Spaß! Geduldig beantwortete der Ingenieur die Fragen der Schüler, beschrieb das Leben der Menschen von damals und erklärte den Kindern, wie wichtig das Mehl für das tägliche Leben doch ist. Bernd Amann in seinem Säge-Mühle Museum zu besuchen, ist ein Erlebnis, mit seinem vielseitigen Wissen und seiner Liebe zum Erzählen und Erklären, macht Bernd den Museumsbesuch zu einer spannenden Reise in die Vergangenheit der Menschheit.
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