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Libysche Soldaten besetzen Zufahrten nach Tripolis

Proteste gegen die Armee in Tripolis
Proteste gegen die Armee in Tripolis
Libysche Soldaten haben am Freitag die wichtigsten Zufahrtswege und andere strategisch bedeutsame Orte der Hauptstadt Tripolis besetzt. Außerdem postierten sich schwerbewaffnete Soldaten auf dem Platz der Märtyrer im Stadtzentrum, wo später eine Demonstration gegen das Vorgehen der Armee stattfinden sollte. Hintergrund ist ein Streit um den Umgang mit ehemaligen Funktionären aus der Gaddafi-Ära.


Die Truppen sollten “die Eingänge von Tripolis, die staatlichen Institutionen und strategischen Einrichtungen wie das Stromunternehmen und die Banken sichern”, sagte Armeesprecher Hussein al-Faidi. Bereits seit Sonntag halten Milizionäre das Außenministerium mit schwerbewaffneten Fahrzeugen umstellt.

Sie wollen so Druck auf den Allgemeinen Nationalen Kongress, die oberste politische Autorität des nordafrikanischen Landes, ausüben, damit dieser ein Gesetz zum Ausschluss von Kollaborateuren der ehemaligen Führung um Gaddafi aus dem politischen Leben verabschiedet. Das Vorhaben ist allerdings umstritten, weil es auch einige hochrangige Mitglieder der derzeitigen Führung von ihren Posten verdrängen würde.

Seit Dienstag belagern die Milizen auch das Justizministerium, am Montag besetzten sie zwischenzeitlich das Finanzministerium. In das Innenministerium drangen am Sonntag und Montag zudem zwei Mal Polizeibeamte ein, um höhere Löhne zu fordern.

Gaddafi wurde im Zuge eines Volksaufstandes, bei dem eine internationale Militärallianz die Rebellen unterstützte, gestürzt. Der langjährige Machthaber wurde im Oktober 2011 nach einem NATO-Luftangriff auf der Flucht gefangen genommen und unter bis heute nicht völlig geklärten Umständen getötet.

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