Schöne Feier anlässlich 175 Jahre Michelehof

Das Betriebsjubiläum konnte bei idealen Bedingungen gefeiert werden: Ein traumhafter Frühlingsabend, Feines für Gaumen und Ohr und über 100 Gäste sorgten für einen runden, tollen Genussabend auf dem Michelehof. „Wir sind Bauern seit Generationen“, betont Albert Büchele vom Michelehof der seit 1838 besteht. Der Hofname leitet sich vom Vornamen Michael ab, denn der Urgroßvater und auch der Ururgroßvater wurden „Michel“ gerufen.
Eine Fotoausstellung in der die Geschichte des Hofes dank Gemeindearchiv und Designerin Marion Rhomberg präsentiert werden konnte, wurde im ansprechenden, mit Weißtannenbrettern verkleideten Obergeschoss des Wirtschaftsgebäudes gezeigt. Das Gebäude selbst ist Ziel zahlreicher Architektenexkursionen und rundet, wie Bürgermeister Harald Köhlmeier in seiner Begrüßungsrede es treffend formulierte, das Bild des gleichzeitig traditionellen wie innovativen Harder Betriebes ab. Laut Annalen der Marktgemeinde ist der Michelehof der älteste noch bestehende Betrieb Hards, und erbrachte Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser die Möglichkeit, als Wirtschaftslandesrat seine Gratulationen zum Jubiläum zu überbringen.
Nach einem Eintrag im Harder Häuserverzeichnis hat ein Michael Büchele (1800-73) in den Jahren 1837/38 in der damaligen Judengasse unseren Hof erbaut. Es ist ein gestricktes Holzhaus, das nach Erzählungen unserer Vorfahren zuvor am Sulzberg gestanden hat. Es war vermutlich ein „Erbstück“ wurde dort abgetragen, das Holz auf dem Wasserwege nach Hard transportiert und am jetzigen Ort wieder aufgebaut. Er und sein Sohn Michael (1850-1925) sind die Namensgeber des Hofes.
Sechste Generation
Inzwischen lebt mit den Kinder Katharina und Anna die sechste Generation am Hof. Die beiden Mädchen umrahmten gemeinsam mit ihrer Freundin Zoe die feierliche Eröffnung des Abends musikalisch, später übernahm Christof Waibel mit fetzigem Blues diese Aufgabe. Als „Zeitzeugen“ befragt wurden Albert Bücheles Taufgota Rosmarie Weh (Jg. 1930) und Nachbar Robert Lechtaler (Jg. 1937). Frau Weh berichtete, dass damals schon in der Erntezeit sehr viel Arbeit herrschte und man durch die Obstverarbeitung Geld verdiente. Schon von Kindesbeinen an half auch Herr Lechtaler auf dem Michelehof bei der Hofarbeit mit – er ist in der Ausstellung beim „Heuen“ abgelichtet.
Alle Generationen haben hauptsächlich von der Landwirtschaft gelebt, und dazu gehörte auch eine hofeigene Brennerei. Die jahrhundertealte Brenntradition wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Im Jahre 2000 wurde aus der bäuerlichen Abfindungsbrennerei eine gewerbliche Brennerei und im Jahr 2005 wurde das neue Brennereigebäude errichtet.
x-fach prämiert
Seit ca. 20 Jahren werden regelmäßig Produkte bei Prämierungen eingereicht um eine profunde Standortbestimmung zu erhalten. Im März gelang es Bücheles zum wiederholten Male beim World-Spirits-Award eine Spitzenplatz zu erreichen, nämlich den sensationellen zweiten Platz in der Kategorie Obstbrände. Albert Büchele dankte seiner Familie, allen voran Ehefrau Lisa und allen Partnern und Freunden und stieß mit ihnen mit seinem feinen, in Kooperation mit der Mohrenbrauerei Dornbirn produzierten Single Malt Whisky an.
Nüdele und Käs’
Für das leibliche Wohl sorgten Engelwirt Klaus Pleifer mit feinen Nüdele und Leberle von der Harder Pute und „Käsecaspar“ Greber mit Käsevorspeisen sowie einem gschmackigen Käsefondue mit extralangen Gabeln. Unter den Gästen waren Whisky-Connaisseur Harald Moosbrugger, Montfort-Wirt Christoph Sögner, Judith und Klaus Flatz, Hermann und Heidi Kolb sowie Günter und Sonja Kolb gratulierten ebenso wie Markus und Benedicte Hämmerle, Jeannot Fink, Klaus und Manuela Boss, LAbg. Matthias Kucera mit Ruth, Mohrenbrauerei-Geschäftsführer Heinz Huber mit seinen Brauereimeistern Michael David und Ralf Freitag. Auch der frühere Gemeindearchivar Ernst Köhlmeier oder Verkehrsplaner Jörg Zimmermann mit Ehefrau und Pädagogin Hedda gratulierten herzlich zum Jubiläum und zur neuesten Auszeichnung.
Harder Whisky
Der edle Vorarlberger Single Malt – kurz „Micheles“ genannt wird aus Gerstenbrand hergestellt und bietete ein vielschichtiges Geschmackserlebnis. Rauchiges Holz, Marille-Pfirsich-Mix und Haselnuss-Karamell im Geruch folgt eine typische Gerstenmalz Note, veredelt durch elegante Vanille-Karamell-Aromen. Einen spannenden Kontrast schaffen die leicht rauchig-torfigen Akzente. Der komplexe Geschmack bleibt lange am Gaumen und verschafft einen eindrucksvollen Whiskygenuss.