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Aktivistinnen aus Kuba erhielten Sacharow-Preis

Nach Jahren des Wartens klappte die Überreichung
Nach Jahren des Wartens klappte die Überreichung
Mit mehrjähriger Verspätung haben die kubanischen Aktivistinnen "Damen in Weiß" ("Damas de blanco") den Sacharow-Preis des Europaparlaments entgegengenommen. Parlamentspräsident Schulz überreichte den bereits 2005 verliehenen Menschenrechtspreis am Dienstag in Brüssel an die Leiterin der Oppositionsgruppe, Berta Soler. Bisher hatte Kuba den regimekritischen Frauen die Ausreise verwehrt.


Die “Damen in Weiß” sind Ehefrauen politischer Gefangener und demonstrieren seit 2003 regelmäßig für die Freilassung von Häftlingen. Mit dem Sacharow-Preis ehrt das EU-Parlament Zivilcourage und Engagement für die Einhaltung der Menschenrechte.

Kuba hat unterdessen am Dienstag einen Bericht zur Menschenrechtslage auf der sozialistischen Karibikinsel vorgelegt, ohne aber auf die Situation der politischen Häftlinge einzugehen. Das kubanische Außenministerium präsentierte den über 120 Seiten langen Text, mit dem sich das kommunistische Regime am 1. Mai einer Überprüfung durch den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf stellen soll. Kubas Regierung setze auf “Kooperation und nicht auf Konfrontation”, sagte Vizeminister Abelardo Moreno in Havanna.

Regimegegner protestieren seit Jahrzehnten, weil ihnen das Recht auf politische Teilnahme verwehrt wird. Viele von ihnen sitzen im Gefängnis. Nach Dissidentenangaben gibt es auf der Insel derzeit etwa 90 politische Häftlinge. Die kubanische Regierung bestreitet hingegen die Existenz sogenannter Gewissensgefangener.

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