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Preis für ein Grundmandat bei Salzburg-Wahl unterschiedlich "teuer"

Dass die Zahlen so stark differieren, liegt u.a. an der regional unterschiedlich hohen Wahlbeteiligung.
Dass die Zahlen so stark differieren, liegt u.a. an der regional unterschiedlich hohen Wahlbeteiligung. ©bilderbox/Sujet
Differenzen in den Bezirken: Wie viele Stimmen ein Kandidat braucht, um im Salzburger Landtag ein Mandat zu erringen, das ist  unterschiedlich "teuer". Wie der Leiter des Landesstatistischen Dienstes, Gernot Filipp, errechnet hat, dürften in der Landeshauptstadt schon 6.600 Stimmen für einen Sitz reichen. Ein Grundmandat im Pongau ist hingegen erst um 9.200 Stimmen zu haben, eine Schere von immerhin 2.600 Stimmen.

Im Lungau wird der Landtagssitz bei der Wahl wohl 6.800 Stimmen kosten, im Tennengau um die 8.200 Stimmen und im Flachgau rund 8.400 Stimmen.

Im Pinzgau dürften für ein Mandat ungefähr 8.500 Stimmen Voraussetzung sein. Die Zahlen sind allerdings eine Schätzung: Sie bauen auf einer ähnlichen Wahlbeteiligung und einem ähnlichen Anteil an gültigen Stimmen auf wie beim letzten Urnengang im Jahr 2009.

Regionale Wahldifferenzen in Salzburg

Dass die Zahlen so stark differieren, liegt in der Wahlarithmetik und der regional unterschiedlichen Wahlbeteiligung. Grundsätzlich wird bei der Mandatszuweisung in einem ersten Schritt – dem “Ersten Ermittlungsverfahren” – die Zahl der gültigen Stimmen in jedem der sechs Wahlbezirke durch die dort zu vergebenden Sitze dividiert. Je nach Bevölkerungszahl sind das etwa zwei Mandate im kleinen Lungau oder zehn Mandate im einwohnerreichen Bezirk Salzburg-Umgebung.

“Eine Partei, die im Lungau ein Grundmandat erringen möchte, braucht dazu 50 Prozent der gültigen Stimmen, im Bezirk Salzburg-Umgebung reicht hierfür hingegen bereits ein Zehntel”, so Filipp.

Je höher die Wahlbeteiligung in einem Bezirk, desto teurer wird letztlich das Grundmandat.

Urnengang zur Landtagswahl am 5. Mai

Dazu ein Beispiel: Im Bezirk Stadt Salzburg haben 2009 bei einer Wahlbeteiligung von 60,1 Prozent exakt 59.985 Menschen eine gültige Stimme abgegeben. Dividiert durch die Zahl der zu vergebenden Mandate – in der Stadt sind es neun – ergab das eine sogenannte Wahlzahl von 6.665 – eben den Preis für ein Mandat in diesem Bezirk. Wären mehr Menschen zu den Urnen gegangen, hätte sich diese Zahl entsprechend erhöht.

Würde übrigens am 5. Mai jeder einzelne der 389.789 Wahlberechtigten zur Wahl gehen und gültig wählen, wäre – kleine regionale Abweichungen ausgenommen – das Grundmandat erst mit rund 10.800 Wählerstimmen zu erreichen.

Ermittlungsverfahren für die Sitze

Übrigens: 2009 wurden im “Ersten Ermittlungsverfahren” – jede Partei erhält in diesem ersten Schritt in ihrem Bezirk letztlich so viele Grundmandate, wie die Wahlzahl in dem Parteiergebnis enthalten ist – nur 24 der insgesamt 36 Mandate zugewiesen. Die restlichen zwölf Landtagssitze wurden in einer weiteren Stufe, dem “Zweiten Ermittlungsverfahren” vergeben. Wie das heuer aussehen wird, kann man nicht vorhersagen.

Die Wahlzahl auf Bezirksebene hat übrigens noch eine zweite Bedeutung: Sie entspricht jener Anzahl an Vorzugsstimmen, die ein Kandidat braucht, um auf der Liste vorgereiht zu werden und auf diese Weise in den Landtag einzuziehen. Diese Hürde wurde aber bei keiner bisherigen Landtagswahlen erreicht.

Mehr Informationen rund um die Landtagswahl Salzburg.

(APA)

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