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Kontroversen über Würdigung nach Thatchers Tod

Nicht alle Briten sind der Meinung, dass Thatcher ein Begräbnis mit militärischen Ehren zusteht.
Nicht alle Briten sind der Meinung, dass Thatcher ein Begräbnis mit militärischen Ehren zusteht. ©AP
Margaret Thatcher polarisiert auch nach ihrem Tod. Huldigungen ihrer politischen Leistungen und beißende Kommentare über ihre Politik des sozialen Kahlschlags wechseln sich ab - auch im Parlament gab es nicht nur Lob. Der Streit zwischen Anhängern und Gegnern der am Montag gestorbenen früheren britischen Premierministerin über die Würdigung des politischen Lebens der "Eisernen Lady" dauert an.
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Premierminister Cameron machte bei einer eigens während der eigentlichen Osterpause einberufenen Sondersitzung des Unterhauses deutlich, Thatcher habe Großbritannien aus der Nachkriegs-Krise geführt. “Sie war eine außergewöhnliche Frau”, sagte Cameron am Mittwoch. Viele der kontroversen Entscheidungen aus ihrer Zeit seien heute parteiübergreifend akzeptiert.

Aus der Opposition kamen kritischere Stimmen. Labour-Parteichef Miliband erinnerte an die kritische Haltung Thatchers zum späteren Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela in Südafrika. Sie hatte Mandelas ANC als “typische terroristische Vereinigung” bezeichnet. “Ich war nicht einverstanden, mit Vielem was sie tat, aber ich respektiere, was ihr Tod für viele, viele Menschen, die sie bewunderten, bedeutet und ich ehre ihre persönlichen Errungenschaften”, sagte Miliband.

Zuvor waren vor allem kritische Stimmen über die Kosten der für nächsten Mittwoch geplanten Trauerfeier laut geworden. Thatcher bekommt ähnliche Feierlichkeiten mit militärischen Ehren wie in den vergangenen Jahren Prinzessin Diana oder die Mutter von Queen Elizabeth II. Alleine 700 Soldaten sollen zugegen sein. Andere Premierminister waren bei weitaus bescheideneren Zeremonien zu Grabe getragen worden.

Außenminister Hague, einer der politischen Ziehsöhne Thatchers, verteidigte die groß angelegte Trauerfeier. Großbritannien könne sich das leisten. Die wohlhabende Familie Thatcher hatte sich zudem zuvor bereiterklärt, einen Teil der Kosten zu übernehmen. Kritiker monierten, Thatcher habe mit ihrer Politik des sozialen Kahlschlags das Land gespalten und deshalb keine staatlich finanzierte Trauerfeier mit militärischen Ehren verdient.

Thatcher soll am nächsten Mittwoch bei einem Trauerzug durch London und mit einem Gottesdienst in der St. Paul’s Kathedrale vor 2.500 Gästen aus aller Welt die letzte Ehre erwiesen werden. Auch Queen Elizabeth II. hat ihr Kommen angekündigt.

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