Während der Kämpfe in Guatemala von 1960 bis 1996 kamen nach Angaben der Vereinten Nationen rund 200.000 Menschen ums Leben oder verschwanden spurlos. Vor allem während der Herrschaft des von den USA unterstützten Diktators Rios Montt von März 1982 bis August 1983 wurden zahlreiche Massenmorde an der indigenen Bevölkerung verübt, dabei kamen auch viele Frauen und Kinder ums Leben.
Das Militärregime in Guatemala hatte so verhindern wollen, dass sich die Bauern mit der linken Guerilla verbündeten. Eine internationale Wahrheitskommission, die sich seit Ende des Bürgerkriegs mit der Aufklärung der Verbrechen befasst, sieht hinter den Massakern an den Maya jedoch nicht nur politisches Kalkül, sondern auch Rassismus.
Rios Montt und seinem damaligen Geheimdienstchef General Jose Mauricio Rodriguez wird unter anderem vorgeworfen, für die Ermordung von mindestens 1.771 Mitgliedern der Maya-Gruppe der Ixil im verarmten Departement Quiche im Norden Guatemalas verantwortlich zu sein.
Wegen seiner Immunität als Abgeordneter hatte sich Rios Montt bis zum vergangenen Jahr der Strafverfolgung entziehen können. Nachdem er Anfang 2012 den Wiedereinzug ins Parlament verpasste, leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen ihn ein. Seitdem steht er unter Hausarrest.