Nach FPK-Wahldebakel: Kurt Scheuch tritt zurück
Das kündigte sein Vorgänger Scheuch am Montag bei einer Pressekonferenz an. Ragger werde auch den Regierungssitz, welcher der FPK zusteht, übernehmen und somit Landeshauptmannstellvertreter sein.
FPK will sich “komplett neu aufstellen”
Ragger und Scheuch kündigten zudem an, dass sich die Freiheitlichen in Kärnten bei Bezirksparteitagen in den kommenden Wochen und Monaten komplett neu aufstellen wollen. Mit einem Landesparteitag rechne man dann im Frühling.
Nach Totalabsturz: Ein Jurist soll FPK stabilisieren
Obwohl erst vor wenigen Tagen 40 Jahre alt geworden, gilt Christian Ragger als “alter Hase” am politischen Parkett Kärntens. Bereits 1999 zog der Wolfsberger Rechtsanwalt – damals für die FPÖ – in den Kärntner Landtag ein. 2008 wurde er stellvertretender Klubobmann des BZÖ, nach der Wahl 2009 wurde er Soziallandesrat. Ragger gilt als sehr ehrgeizig, nun soll er die Kärntner Freiheitlichen – die nunmehrige FPK – nach dem Totalabsturz am Sonntag stabilisieren.
Gegen FPK-Linie: Sozialeinsparungen
Raggers Ära als Soziallandesrat in Kärnten war durchaus von Einsparungen geprägt. Für großen Wirbel sorgten etwa Kürzungen beim Heizkostenzuschuss und die Wiedereinführung des Pflegeregresses. Nach dem Rücktritt von Uwe Scheuch im vergangenen Sommer übernahm Ragger auch die Bildungsagenden, hinterließ dort aber keine bleibenden Spuren.
Ragger wurde am 20. Februar 1973 in Wolfsberg geboren. Er besuchte zuerst das katholische Privatgymnasium in St. Paul/Lav., die Matura machte er 1991 am BORG in Wolfsberg. Anschließend ging er nach Graz, um Jus zu studieren, 1994/95 machte er ein Auslandsjahr an der Universität Teramo in der italienischen Region Abruzzen. Im März 1997 spondierte er zum Magister.
Aufstieg eines schlagenden Burschenschafters
Seine politische Laufbahn begann der schlagende Burschenschafter im Ring freiheitlicher Jugend. 1993 holte ihn der damalige FPÖ-Bezirksobmann Kurt Ruthofer in die FPÖ, dessen Stellvertreter er wurde. Nach der Landtagswahl 1999 zog Ragger in den Kärntner Landtag ein und wurde FPÖ-Bezirksobmann in Wolfsberg. Er ist verbindlich im Ton, in der Sache steht er aber an Härte den Scheuch-Brüdern um nichts nach.
Wie für fast alle seiner Fraktionskollegen war nach der Gründung BZÖ im April 2005 der Wechsel zu den Orangen eine Selbstverständlichkeit. Ebenso selbstverständlich machte er die “Wiedervereinigung” mit der Bundes-FPÖ – und damit den Schwenk zur FPK im Dezember 2009 – mit. Ragger ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Er lebt mit seiner Familie in Wolfsberg. (APA)