Vergewaltigungsvorwurf: 19-Jähriger in Wien freigesprochen
Ein Radfahrer, der die Situation beobachtet hatte, entlastete den Angeklagten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Abendstimmung in der Prater Hauptallee, der 19-Jährige kam mit der 16 Jahre älteren Frau ins Gespräch, woraus sich eine “Plauderei in netter Atmosphäre” entwickelte. Bis dahin deckten sich die Aussagen von Angeklagtem und (vermeintlichem) Opfer.Doch dann soll der junge Begleiter aufdringlich geworden sein, der Frau auf die Brüste gegriffen und Oralverkehr gefordert haben.
Angeblich in Prater vergewaltigt: Schwere Vorwürfe
Schließlich habe er, so die 35-Jährige, Drohungen ausgesprochen, sie gepackt, auf eine Wiese gezerrt und dort vergewaltigt. Glücklicherweise sei in diesem Moment ein Radfahrer vorbeigekommen, die Frau habe um Hilfe geschrien und der Täter das Weite gesucht.
Gänzlich anders stellte der Beschuldigte die Situation dar: Sie seien beide betrunken gewesen, hätten sich auf einer Parkbank niedergelassen und dort Sex gehabt, als die Frau völlig unvermutet um Hilfe zu schreien begonnen habe. Anschließend sei er Richtung Praterstern gegangen, wo er von der Polizei aufgehalten worden wäre. Bei der darauffolgenden Gegenüberstellung habe er – “blöderweise” – behauptet, er kenne die Frau nicht. Tatsächlich “blöd” war, dass der 19-Jährige sehr wohl DNA-Spuren bei der 35-Jährigen hinterlassen hatte.
Radfahrer entlastet 19-Jährigen
Eine Wendung nahm der Fall schließlich, als der Radfahrer im Zeugenstand erschien und zu Protokoll gab, er habe “einen Bub und ein Mädchen ganz friedlich” auf der Parkbank sitzen sehen, als plötzlich “das Mädchen völlig überraschend zu schreien begonnen hat, sie braucht Hilfe, sie wurde vergewaltigt”.
Der 19-Jährige wurde im Zweifel freigesprochen, das Urteil ist nicht rechtskräftig, nachdem die Staatsanwaltschaft keine Erklärung abgegeben hatte.
(APA)