Republik verlieh Ex-IKG-Präsident Ariel Muzicant Ehrenzeichen
“Es ist ihm in den vergangenen Jahren gelungen, dieses religiöse Leben weiter wachsen zu lassen und gleichzeitig die Integration von Zuwanderern aus osteuropäischen Ländern zu fördern – sowohl in die Wiener jüdische Gemeinde als auch in die Gemeinschaft in Österreich”, so Schmied über Muzicant.
Die Verdienste des Ex-IKG-Präsidenten
In seiner anschließenden Laudatio hob Nationalratsabgeordneter Werner Amon (V) die Rolle Muzicants bei der Novelle des Israelitengesetzes im vergangenen Jahr hervor, bei der sich dieser “große Verdienste erworben habe.”
Laudator Amon rühmte den oft bewiesenen Mut von Ariel Muzicant, sich gegen persönliche Beleidigungen und Diffamierungen zur Wehr zu setzen: “Dinge still zu erdulden und geschehen zu lassen ist seine Sache nicht.” Große Verdienste habe er sich bei der Novelle des Israelitengesetzes im vergangenen Jahr erworben.
Ariel Muzicant dankt für die Ehrung
Der Geehrte erinnerte in seiner Dankesrede an seine Jugendzeit, als die damalige Führung der Israelitischen Kultusgemeinde in Österreich keine Heimat mehr für das Judentum gesehen habe. “Dagegen habe ich mich eingesetzt”, sagte Muzicant. “Heute besteht zwischen der Kultusgemeinde und den Organen des Staates Österreich ein Verhältnis, das ich als freundschaftlich bezeichnen möchte.” Abschließend strich er die internationale Vorbildwirkung des neuen Israelitengesetzes sowie des Verbotsgesetzes hervor.
Ariel Muzicant wurde 1952 geboren. Er studierte an der Universität Wien Medizin, wo er mit 24 Jahren promovierte. Nach einigen Jahren als Turnusarzt im Wiener Wilheminenspital wechselte Muzicant in die Immobilienbranche. 1981 kam Muzicant in den Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde. Von 1998 bis 2012 war er ihr Präsident, seither Ehrenpräsident. In der Öffentlichkeit trat Muzicant stets als entschiedener Kämpfer gegen Antisemitismus auf. Zugleich war er immer um den Dialog mit dem offiziellen Österreich bemüht. Ariel Muzicant hat sich um ein neues Selbstverständnis der nach der Shoa geborenen Juden bemüht. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit als Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde waren die Makkabi-Spiele, die vergangenes Jahr in Österreich durchgeführt wurden.
Aus der Begründung für die Verleihung
In der Begründung zur Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens heißt es: “Als streitbare Persönlichkeit hat er nicht nur die Israelitische Religionsgemeinschaft maßgeblich mitgeprägt, sondern das Verhältnis Österreichs zu den Jüdinnen und Juden mitgestaltet und das Verständnis für den und das jeweils andere verändert.”
(apa/red)