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Serbiens Premier Opfer von TV-Streich inspiriert von "Basic Instinct"

Basic-Instinct-"Attacke" auf Serben-Premier.
Basic-Instinct-"Attacke" auf Serben-Premier. ©Youtube
Der serbische Ministerpräsident Ivica Dacic ist nach einem Auftritt in einem regierungsnahen Fernsehsender unerwartet zum landesweiten Objekt des Spottes geworden. Sein Sicherheitsberater Ivica Toncev droht nun mit Sanktionen gegen den Sender Kopernikus und die verantwortlichen Journalisten.

Beobachter sehen hinter dem Streich einen Machtkampf zwischen den Regierungsparteien. In der strittigen Sendung unter dem Namen “Gelassen mit…” führte Dacic ein Gespräch mit einer als TV-Journalistin posierenden Schauspielerin, die sich offenbar in die Rolle von Sharon Stone im Film “Basic Instinct” versetzte. Konkret ahmt die Frau die Verhörszene des Filmes nach, indem sie vor dem verblüfften Ministerpräsidenten ohne Slip auftrat und lasziv die Beine übereinanderschlug.

Öffentlichkeit empört

Nachdem die Szene auch auf Youtube zu sehen war, reagierte die Öffentlichkeit empört. Toncev zufolge war Dacic nicht informiert worden, dass es sich eigentlich um eine Sendung mit versteckter Kamera handle. Ganz Serbien werde dabei verspottet, nicht nur der Premier, sagte er der Zeitung “Blic” vom Donnerstag.

Der Inhaber des TV-Senders Kopernikus, Zvezdan Milanovic, wies die Verantwortung für den Vorfall von sich. Er erklärte inzwischen, das Studio sei während der Aufnahmen mit Dacic eigentlich an eine bosnische Privatproduktion vermietet worden.

Teil einer Kampagne?

Der Sender wurde im Vorjahr bekannt, als er sich im Parlaments- und Präsidentschaftswahlkampf für die nun regierende Serbische Fortschrittliche Partei (SNS) einsetzte. Das Verspotten des Ministerpräsidenten dürfte nun auch als ein Versuch der SNS gedeutet werden, das Ansehen des Sozialistenchefs Dacic, des kleineren Regierungspartners, zu beschädigen.

Im Ringen um eine Kosovo-Erklärung hatte Dacic erst kürzlich Präsident Tomislav Nikolic, einer führenden Figur der SNS, einen schweren Schlag versetzt. Der Resolutionsentwurf von Nikolic war unter Druck der Regierung stark abgeändert worden, bevor er ins Parlament gekommen war. Nikolic war mit seiner Erklärung bemüht gewesen, dem EU-geführten Dialog zwischen Serbien und dem Kosovo ein Ende zu setzen.

Video vom “Basic-Instinct”-Skandal

(APA)

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