Ludesch ist potentieller Wirtschaftsstandort

Die Umfrage sei Grundlage für weitere strategische Maßnahmen, den Wirtschaftsstandort Ludesch weiter abzusichern. Die Gemeinde hat auf Anregung von Wirtschaftssprecherin Christiane Seeberger 132 Betriebe im Ort angeschrieben und um Retournierung des mitgesandten Fragebogens gebeten. Knapp ein Viertel der Unternehmer hat laut Bürgermeister Lauermann darauf reagiert und beantwortet.
Standortbewusstsein
Für Christiane Seeberger wiederspiegeln die Umfrageergebnisse ein hohes Standortbewusstsein. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmer sieht trotz Eurokrise positiv in die Zukunft. Alle Befragten gaben an, dass sie mit dem derzeitigen Standort sehr zufrieden (39 Prozent) oder zufrieden (61 Prozent) sind. 87 Prozent der Unternehmer sehen eine sehr gute bis gute Entwicklung in ihrer Branche. Jedes fünfte Unternehmen ist auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Rund ein Drittel plant neue Dienstleistungen oder Produkte ins Angebot aufnehmen. Qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren wird zunehmend schwieriger. 19 Prozent der Unternehmen geben Probleme bei der Suche nach Facharbeitern oder Lehrlingen an. Die zwanzig Klein-und Mittelbetriebe, welche sich an der Umfrage beteiligten, beschäftigen insgesamt 130 Mitarbeiter, von denen 21 in Teilzeit arbeiten.
Elf Einmannbetriebe
An der Umfrage beteiligten sich auch elf Einzelunternehmer verschiedenster Branchen und Dienstleistungen. Da in Ludesch keinerlei Großbetriebe angesiedelt sind, sehen Lauermann und Seeberger die Ergebnisse durchaus repräsentativ. Lauermann möchte auch selbst aktiv werden, um die Unternehmer im Ort zu unterstützen, so bei der Suche von Gewerbeflächen als auch bei Büroräumlichkeiten.
Gute Kommunikation
80 Prozent der Befragten bewerten schon jetzt die Kommunikation zwischen Gemeinde und Unternehmen als sehr gut bis gut, mit dem Service der Gemeindeverwaltung sind sogar 91 Prozent zufrieden. Für den Wirtschaftsstandort Ludesch sprechen nach Einschätzung der Unternehmer vor allem die hohe Wohn-und Lebensqualität, die Nähe zu den Hauptkunden, die überregionale Verkehrslage, das Angebot an sozialen Einrichtungen und das Preisniveau der Gewerbeflächen.
Nachteilig
Als Nachteile sehen die Unternehmer die Distanz zu Metropolen, Universitäten und Fachhochschulen. Einige der Unternehmer bemängeln, dass sie am bestehenden Standort keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten sehen und die Unternehmer unter sich zu wenig vernetzt sind. „Hier möchten wir ansetzen. Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung werden etwa in das überregionale Räumliche Entwicklungskonzept einfließen und auch sonst werden wir vermehrt Kontakt zu den Gewerbetreibenden suchen“, wollen Lauermann und Seeberger der Unternehmerforderung entgegentreten: „Die Sinnhaftigkeit der Befragung hängt davon ab, wie mit den Ergebnissen umgegangen wird.”