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Das alte Rathaus wird ausgehöhlt

Das ehemalige Rathaus ist im Zuge der Abbrucharbeiten „transparent“ geworden.
Das ehemalige Rathaus ist im Zuge der Abbrucharbeiten „transparent“ geworden. ©stp
Weitsichtige Statik vor mehr als 40 Jahren ermöglicht jetzt Nutzung alter Bausubstanz.

Lauterach. (stp) Aus dem ehemaligen Rathaus in Lauterach wird – wie berichtet – ein Vorzeigeprojekt, ein sogenanntes „Leuchtturmprojekt“, das höchsten ökologischen Ansprüchen gerecht wird.

Positive Überraschung

Dass sich die Firma Atrium überhaupt an das bemerkenswerte Vorhaben wagen konnte, hat seine Wurzeln in der vorausschauenden Planung des Büros C4, die ein Konzept entwickelten, das die heutige Option offen ließ. „Bei den Untersuchungen der alten Bausubstanz hat sich herausgestellt, dass eine Aufstockung des Gebäudes problemlos möglich ist. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass ein genereller Umbau wirtschaftlich Sinn macht, weil sehr viel der alten Bausubstanz weiterverwendet werden kann“, so Bürgermeister Elmar Rhomberg. Bei der Nachnutzung des alten Rathauses und des inzwischen abgerissenen früheren Sozialzentrums sei durchaus ein Kahlschlag – also auch ein Abriss des Rathauses – eine Option gewesen, aber „es hat sich rasch herausgestellt, dass dies nicht notwendig ist.“

Arbeiten gestartet

Inzwischen ist das alte Rathaus „transparent“ geworden – alles was an Wänden, Stiegenaufgängen, Gängen usw. im neuen Haus strukturell verändert wird, ist der Spitzhacke bzw. dem kleinen Bagger, der im Haus aufräumt, zum Opfer gefallen. Durch Erhalt der alten Bausubstanz wird 60 Prozent an sogenannter „grauer Energie“ eingespart. Die Nachverdichtung sorgt dafür, dass zu den bisher 4755 Kubikmeter umbauter Raum auf bestehender Grundfläche weitere 3462 Kubikmeter hinzukommen. Eine bisherige Hauptnutzfläche von 38 Prozent wird auf 64 Prozent aufgestockt. Sensationell ist die Energiesituation. Der Heizwärmebedarf wird von früher 458 kWh/m2 a auf künftig nur noch 13 gesenkt. Sonnenenergie und Grundwasser im Verein mit bestens gedämmter Gebäudehülle führen dazu, dass das Gebäude energieautonom wird.

Kern des Projekts

Das ehemalige Rathaus ist der Kern des Gesamtprojekts, das durch rund 50 Wohnungen auf dem Areal des früheren Sozialzentrums bzw. des Parkplatzes ergänzt wird. Die Parkplätze werden in eine gemeinsame Tiefgarage verlegt, die zum Teil auch den Bewohnern der bestehenden Anlagen zugute kommen. Insgesamt wird das Projekt eine deutliche Stärkung des Zentrums rund um den Montfortplatz bewirken, zumal in nächster Nähe ein weiteres Vorhaben auf der Sonnenwies diesen Effekt in naher Zukunft noch verstärken wird.

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