NRA fordert noch mehr Waffen an US-Schulen
“Sie haben eine paranoide, verstörende Vision eines noch gefährlicheren und noch gewalttätigeren Amerikas gezeigt, in dem jeder bewaffnet und kein Ort mehr sicher ist”, sagte der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg am Freitag. Der parteilose Politiker plädiert seit Jahren für schärfere Waffengesetze.Die stellvertretende Direktorin des Anti-Waffen-Gruppe Code Pink, Medea Benjamin, warf der NRA Realitätsverweigerung vor: “Sie haben die Schuld für die Gewalt auf alle möglichen Dinge geschoben – nur nicht auf die Waffen selbst.”
Schuld laut NRA: Medien und “Ballerspiele”
Eine Woche nach dem Massaker an einer Volksschule in der US-Kleinstadt Newtown hatte die Waffenlobby auf einer seltenen Pressekonferenz mehr bewaffnete Wachen an Schulen als Lösung für das Gewaltproblem präsentiert. Zugleich machte die NRA auch Medien und sogenannte Ballerspiele für die Tat verantwortlich. Für Sicherheit an den Schulen müssten bewaffnete Polizisten sorgen. “Das einzige, was einen Bösewicht mit einer Waffe stoppt, ist ein guter Mensch mit einer Waffe”, sagte NRA-Chef Wayne LaPierre.
USA gedenken der Toten von Newtown
Viele US-Amerikaner gedachten am Freitag mit einer Schweigeminute der 27 Opfer des Massakers. An vielen Orten der Ostküste läuteten Kirchenglocken. US-Präsident Barack Obama stärkte den Befürwortern eines strengeren Waffenrechts den Rücken. Eine Kommission unter der Leitung von Vizepräsident Joe Biden soll in den nächsten Wochen Vorschläge unterbreiten, wie solche Gewalttaten künftig verhindern werden könnten.
(APA)