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Rotes Kreuz warnt vor Verschlechterung der humanitären Lage in Mali

Die Vorsitzende der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, trifft in Bamako (Mali) auf den interimistischen Präsidenten Malis Dioncounda Traore, um die Lage in Mali zu besprechen.
Die Vorsitzende der Afrikanischen Union, Nkosazana Dlamini-Zuma, trifft in Bamako (Mali) auf den interimistischen Präsidenten Malis Dioncounda Traore, um die Lage in Mali zu besprechen. ©EPA
Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, hat vor einer Verschlechterung der humanitären Lage in Mali gewarnt. Die Situation der Flüchtlinge und Vertriebenen sei gravierend, sagte Maurer nach einer dreitägigen Reise durch die Region.

Die Menschen aus dem Norden Malis, die vor dem Konflikt in den Süden geflüchtet sind, seien dringend auf Hilfe angewiesen, sagte Maurer laut einer Mitteilung des IKRK vom Mittwoch. Die Menschen, die im Niger, Burkina Faso oder Algerien Schutz suchten, bräuchten dringend Nahrung, Trinkwasser und medizinische Versorgung. Der IKRK-Chef besuchte Niamey und Agadez im Niger, wo die Organisation den größten Teil der Hilfe leistet. Danach reiste er in die malische Hauptstadt Bamako und nach Mopti weiter, wo er ein Gesundheitszentrum eröffnete.

Rotes Kreuz verteilt Lebensmittel und Medikamente

Auch mit Behördenvertretern aus Niger und Mali traf Maurer zusammen, um den aktuellen Konflikt und die Hungersnöte der vergangenen Jahre zu besprechen. Der IKRK-Präsident stattete zudem den lokalen Vertretungen des Roten Kreuzes in Mali und Niger einen Besuch ab. Maurer bekräftigte dabei das “Engagement des IKRK für die betroffene Bevölkerung, besonders im Norden Malis”. Außerdem wiederholte er den Spendenaufruf zugunsten der Menschen in der Sahel- Zone vom vergangenen September. Das IKRK verteilt seit Juli im Norden von Mali Lebensmittel und Medikamente an die Bevölkerung.

Militärputsch folgten militante Islamisten

Der Konflikt in Mali war im März eskaliert, als meuternde Soldaten bei einem Militärputsch den Präsidenten gestürzt hatten. Kurz darauf eroberten militante Islamisten gemeinsam mit Tuareg- Rebellen den Norden des Landes. Anschließend vertrieben die Islamisten die Tuareg-Rebellen aus den meisten großen Städten und führten das islamische Recht der Scharia ein. Das Gebiet, das die Rebellen für sich beanspruchen und das sie “Azawad” nennen, reicht von den Grenzen zu Algerien und Niger bis zum Fluss Niger, der außerhalb von Timbuktu verläuft.

(APA)

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