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Das Woodstock unter den Turnerlagern

Kunstturner und Turn10 hatten viel Spaß zusammen.
Kunstturner und Turn10 hatten viel Spaß zusammen. ©rew
Höchst, Salzburg. (rew) Die Kunstturner und die Turn10-Mannschaft des Höchster Turnvereins Tecnoplast hatten früher wirklich viel miteinander zu tun. Um sich endlich näher kennenzulernen, organisierte die Turn10-Trainerin Alexandra Schneider ein Turnlager für die Kinder beider Mannschaften.
Höchster Turnerinnen auf Trainingslager in Salzburg

„Das war wirklich ein historisches Ereignis – Turn10 und Kunstturner haben noch nie gemeinsam etwas gemacht“, so Alexandra Schneider.

Am Donnerstag, 23. August, war es schließlich so weit: 34 Kinder, zwei erwachsene Turner und fünf Betreuer machten sich mit dem Zug auf den Weg nach Salzburg. Kaum in der Turnhalle, die für die nächsten vier Tage ihre Heimat sein sollte, begann schon das erste Training. Nach der Zugfahrt tat allen Kindern etwas Bewegung gut. Am Abend wurden schließlich die Schlafsäcke ausgerollt – ein Teil der Kinder durfte im Matratzenlager auf dem Dachboden schlafen. Für alle war dort aber zu wenig Platz, sodass einige in der Turnhalle ihr Lager aufschlugen. Dort ließen sich wunderbar Gruselgeschichten erzählen, bis schließlich gegen Mitternacht langsam auch die letzten davon verstummten.

Neben den Trainings, bei denen Kinder und Erwachsene viel lernten, stand der Spaß außerhalb der Turnhalle im Mittelpunkt des Turnerlagers: Ausflüge in den Zoo, auf den Spielplatz oder das Haus der Natur sorgten für strahlende Kinderaugen. „Das Haus der Natur war wirklich riesig! Als wir schließlich am Ausgang waren, hatten wir es geschafft, vier Kinder zu verlieren. Nach einem Lautsprecher-Aufruf und hektischem Handy-Telefonieren wurden wir aber gottseidank wieder fündig“, erzählt Alexandra Schneider von ihren Abenteuern.

Ein ganz besonderes Erlebnis war der Besuch des Sozialprojekts „Schmankerl“. Dieses günstige Gasthaus bietet arbeitslosen Menschen für ein Jahr einen Arbeitsplatz und möchte damit die Wiederintegration in die Gesellschaft und den Berufsalltag erleichtern. Eine so große Kinderschar wie an diesem Tag haben die Mitarbeiter noch nicht oft gesehen – „die haben echt Leben in die Bude gebracht“, so Michael, der Kellner. Auch für die jungen Gäste war es eine wertvolle Erfahrung, eine solche Institution kennenzulernen.

Viel zu schnell waren die Tage vorbei, und der letzte Abend rückte heran. Eine Gelegenheit, für die Turnerinnen noch einmal den anderen zu zeigen, was sie alles gelernt hatten. Neben den nun perfektionierten Übungen wie Rückwärtssaltos, Flick-Flacks und Fröschle am Balken stand auch ein Wettbewerb auf den Programm: Gesucht wurde der hässlichste Sprung in die Schnitzelgrube. Die Mädels übertrafen sich förmlich an Verrenkungen und Verbiegungen. Doch der heiß umkämpfte erste Platz ging an die Springerin, die am meisten Gelächter erntete, und zwar Annika Helbock.

Als es am nächsten Tag Zeit war, nach Hause zu fahren, gab es viele lange Gesichter. „Wir haben so viel gelernt, noch mehr gespielt und noch mehr gelacht. Also mindestens unsere Bauchmuskulatur ist richtig gut geworden!“ Als es am Bahnhof Bregenz schließlich hieß, Abschied zu nehmen, mussten viele Eltern ihre Kinder erst einmal suchen, denn die Trennung Turn10 und Kunstturner gab es nicht mehr. „Es sind quasi zwei Vereine nach Salzburg gefahren, zurückgekommen ist nur einer“, meint Alexandra Schneider. „Wir sind jetzt alle Turngeschwister“, strahlen auch Julia, Carmen und Irina.

Ein vollends erfolgreicher Ausflug, sagt auch Betreuer Jürgen Schneider: „Es wird ab jetzt sicher noch mehr gemeinsame Aktivitäten und Lager geben, aber so lustig wie bei diesem kann es gar nicht mehr werden. Es war wie Woodstock – das gab es auch nur einmal und war unnachahmlich.“

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