Die Shattles fanden sich nach 40 Jahren wieder
1964 gründeten Willi Böhm, Fritz Huber, Tone Kronreif und Karl-Heinz Öller eine Band. Ihr Hauptrepertoire bestand aus der Musik der „Shadows“, doch auch von den Beatles, die damals ihren Siegeszug starteten, hatten sie einiges „im Kasten“. Aus diesen beiden Bandnamen entstand wortspielerisch der Name „Shattles“. Karl-Heinz Öller besaß zu dieser Zeit schon die Originalausrüstung, wie Fender-Gitarre und VOX Verstärker. Gerne erinnern sich die inzwischen „gereiften“ Herren an die wunderbare Zeit, als sie wegen ihres jugendlichen Alters noch mit einer Aufsichtsperson proben mussten und sie nicht nur einmal wegen „zu lauter Musik“ aus dem Saal gefeuert wurden. Mit großer Begeisterung traten sie zu verschiedenen Anlässen auf und hatten viel Spaß zusammen. Schmunzelnd erinnern sie sich, wie schwierig sich allein der Transport der Instrumente gestaltete, da natürlich noch keiner von ihnen ein Auto besaß. Willi, Tone und Karl-Heinz besuchten damals die LBA in Feldkirch, Fritz die HTL in Bregenz. Im Maturajahr 1968 lösten sie ihre Band schweren Herzens auf, um den schulischen Erfolg nicht zu gefährden, und verloren sich aus den Augen.
Gelungenes Revival
Die vier Hobbymusiker haben alle beruflich Karriere gemacht und sind, bis auf Ausnahme von Dr. Karl-Heinz Öller aus Lochau, inzwischen in Pension. Als Willi Böhm vor der Pensionierung sein Büro aufräumte, kam ihm ein Foto der Shattles in die Hände. Erinnerungen wurden wach und er beschloss, mit seinen ehemaligen Musikerkollegen Kontakt aufzunehmen. Am selben Tag rief „Cäsar“ (Karl-Heinz Öller) bei ihm an. Er wollte wissen, wer damals seinen Verstärker gekauft hatte. Dieser Zufall war wie ein Wink des Schicksals. Ostern 2008 kam der Aufruf an die Bandmitglieder, sich zu treffen und bereits im Juli spielten sie zum 60er von Fritz Huber in alter Frische wieder auf. Geprobt wird bei Hubers in der Garage und wer draußen vorbeigeht, würde beileibe nicht „Opa und di Mää“ (wie der Enkel von Fritz Huber die Band bezeichnete) hinter diesem „groovigen“ Sound vermuten.
Zahlreiche Auftritte
Die Hobbymusiker schafften sich neue Instrumente an, „Cäsar“ besorgte „backingtracks“ der Shadows, jeder von ihnen übt zuhause und nach Möglichkeit kommen sie ein- bis zweimal im Monat zusammen. Zwar wird mit großem Ernst geprobt, doch kommt auch der Spaß beim anschließenden „gemütlichen Hock“ nicht zu kurz. Und dass ihre Musik auch heute noch gefragt ist, beweisen die zahlreichen Auftritte der Shattles, die sie seit ihrem Neubeginn absolviert haben, wie z. B.
2009 bei der Hafenweihnacht in Lindau (erster öffentlicher Auftritt nach 40 Jahren),
im Club Vaudeville in Lindau,
„Komm & See“ in Nonnenhorn,
2011 Frühschoppen im Römerbad in Lindau,
beim Stadtfest in Lindau
Hafenweihnacht Lindau,
2011 Frühschoppen im Römerbad in Lindau
2012 Kulturkeller Lochau
Oldie-Night
Beim Kaiserfest am See, am Freitag, dem 13. Juli 2012 um 19.37 Uhr, anlässlich der Oldie-Night (zusammen mit den Tornados, Trocaderos, Bonnies, Elfi Graf und Come Together), steht den Shattles im Festzelt in Hard ein ganz besonderer Auftritt bevor.
Außerdem sind sie am Donnerstag, dem 2. August 2012 ab 20 Uhr in der “Langen Nacht der Musik in Lochau” im Gasthof Meßmer in Lochau zu hören und zu sehen.
Umfrage:
„Was ist das Schöne am gemeinsamen Musizieren in der Band?“
Willi Böhm, Lindau, Pensionist (vorher Polizeichef von Lindau)
Begleitgitarre – Gesang
Das ist Leben! Es macht einfach unheimlich viel Spaß. Es bedeutet Kreativität und viele gute positive Erinnerungen werden wach. Anderen eine Freude zu machen verdoppelt den Effekt.
Ing. Fritz Huber, Lustenau, Pensionist (vorher Geschäftsführer der Firma KRAL in Lustenau)
Schlagzeug
Ich finde es phantastisch, dass wir uns nach so vielen Jahren wieder gefunden haben. Es ist schön, dass wir uns so gut verstehen und nach wie vor die Begeisterung für die Shadows teilen.
Tone Kronreif, Lochau, Pensionist (vorher Direktor an der VS Schillerstraße Bregenz und zuvor an der Sonderschule in Fußach)
Bassgitarre
Mir bedeutet unsere Kameradschaft sehr viel. Miteinander Musik zu machen, das macht einfach Spaß und ist ein wunderbarer Ausgleich.
Dr. Karl-Heinz Öller, (Spitzname „Cäsar“), Lochau, Unternehmensberater für internationale Projekte
Sologitarre
Es ist mit Entspannung verbunden, es ist ein Wiederaufleben lassen der früheren Kameradschaft und es ist schön, wenn man verschiedene Leute und Teilnehmer damit erfreuen kann.
Anekdoten:
Aus der Zeit der jungen Band:
„Einmal hat uns ein Wirt in Dornbirn den Stecker gezogen, weil wir zu laut waren. Für Fritz war das kein Problem. Sein Schlagzeug war auch ohne Verstärkung laut genug und er spielte ein tolles Solo.“
„Als wir 1967 im Gösser-Saal den damals beliebten Hit „Balla-Balla“ spielten, stoppte uns der Wirt, da die Kronleuchter bedenklich zu schwingen begannen.“
„Bei einem Auftritt in Wald am Arlberg fand der Wirt unsere Musik zu laut und schmiss uns raus. Mit großer Anstrengung schafften wir unsere Instrumente zum Zug und fuhren nach Bludenz, wo wir bis morgens um 5 Uhr auf einen Anschluss warten mussten. Die Zeit im Bahnhof überbrückten wir mit einer Probe in der Bahnhofshalle.“
Aus der neuen Zeit der Shattles:
Fritz Hubers Sohn Oliver (Vorstand des MV Concordia) spielt ebenfalls in einer Band und diese war zu einer Hochzeit engagiert. Der Bräutigam wollte persönlich mit Oliver Kontakt aufnehmen. Als er zum Haus kam und die lautstarke Musik aus der Garage vernahm, vermutete er die von ihm engagierte Band. Als er die Garagentüre öffnete und sich den vier reifen Herren gegenüber sah, „fiel ihm der Laden herunter“.
Die Homepage der Shattles nimmt Bezug auf die Wohnorte der Bandmitglieder und heißt:
http://www.the-shattles-lilolu.eu
Aus Wikipedia: The Shadows sind eine britische Instrumental–Rockband, die – mit kürzeren Unterbrechungen – seit über 50 Jahren aktiv ist und vor allem in den 1960er Jahren Erfolge zu verzeichnen hatte.