Siegerprojekt für Kunstpassage am Karlsplatz steht fest

Im Rahmen eines Mediengesprächs stellten heute, Montag, Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Ernst Caramelle, Günter Steinbauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wiener Linien GmbH & Co KG und Bettina Leidl, Wettbewerbsleiterin Kunstpassage Karlsplatz und Geschäftsführerin von departure, das Siegerprojekt für die künstlerische Gestaltung Kunstpassage Karlsplatz der Öffentlichkeit vor.
Bei dem Wettbewerb, zu dem neun international anerkannte Künstlerinnen und Künstler geladen waren, wurden Entwurfsideen für ein Kunstwerk gesucht, das dem transitorischen Charakter des Ortes und dessen Geschichte Rechnung trägt. Veranstaltet wurde der Wettbewerb vom Auslober KÖR Kunst im öffentlichen Raum GmbH.
Wandmalerei als Herzstück der Kunstpassage Karlsplatz
“In den frühen 80er Jahren habe ich mit topografischen Inszenierungen begonnen. Fast alle Raummalereien waren nur eine begrenzte Zeit zu sehen und verschwanden nach der Ausstellung. Deshalb freut es mich besonders, dass ich nun die Gelegenheit habe, mit der Wandmalerei für die Kunstpassage Karlsplatz ein dauerhaftes Werk für den öffentlichen Raum zu schaffen”, kommentiert Ernst Caramelle sein Siegerprojekt.
Umgesetzt wird nun, nach Entscheidung der Jury, die Wandmalerei von Ernst Caramelle. Zentraler Teil in der ortsspezifisch realisierten Wandmalerei ist die etwa 70 Meter lange Durchgangszone in der Karlsplatzpassage. Die Wand ist auch das Hauptthema, mit dem sich der österreichische Künstler und international renommierte Vertreter der Konzeptkunst in diesem Auftragswerk beschäftigt.
Freskoähnliche Wandmalerei
Die Wandmalerei mit “freskohaftem Charakter”, reagiert auf die architektonische Situation der langgezogenen Passage. Neue Symmetrien entstehen beispielsweise durch asymmetrische Farbfelder, die den Eindruck von Räumlichkeit erwecken. Auf diese Weise erleben die Passanten, die Komposition in immer veränderter Weise und aus verschiedenen Blickwinkeln.
Eine davorliegende Wand aus Weißglas und die dem malerischen Wandkomplex gegenüberliegende Passagenwand mit Teilverspiegelung sind wesentliche Bestandteile der Gesamtkomposition. Ernst Caramelles Auftragswerk vereint subtile Ausgewogenheit, spielerische Leichtigkeit, Transparenz, Musikalität, Konsequenz und Angemessenheit als konstituierende Faktoren in sich. Der Künstler wird die Auftragsarbeit im Zeitraum von mehreren Wochen vor Ort realisieren.
Fertigstellung für 2013 geplant
Die Umsetzung beginnt ab sofort. In diesen Tagen finden bereits die ersten Planungsgespräche statt. “Alle eingereichten Konzepte hatten ein äußerst hohes Niveau und waren präzise vorbereitet. Daran zeigt sich die Bedeutung von Wettbewerben. Ernst Caramelles Konzept der Wandmalerei stellt mehr denn je unter Beweis, dass Kunst in der Lage ist, öffentliche Räume zu besetzen und aufzuwerten und sie damit langfristig einer gesellschaftlichen Wandlung zuzuführen”, betont Bettina Leidl, Wettbewerbsleiterin Kunstpassage Karlsplatz und Geschäftsführerin, departure.
Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2013 geplant. Im Rahmen der Eröffnung findet eine Ausstellung statt, in der der künstlerische Wettbewerb zur Kunstpassage Karlsplatz mit allen eingereichten Projekten ausgestellt wird.
(Red./APA)