Wieder fehlt der Name Özcan

Das Länderspiel-Doppel Anfang Juni in Innsbruck steht für ÖFB-Teamchef Marcel Koller unter dem Motto „Experimente“. Die Deutschland-Legionäre Christian Fuchs (Adduktoren- und Knieprobleme), Emanuel Pogatetz (Knieprobleme) und Martin Harnik (Unterschenkelverletzung) sagten für das Teamcamp in Seefeld ab. Auch bei den Torhütern lässt sich der Schweizer auf ein Experiment ein und holte sich den Rapidler Lukas Königshofer (23) ins Team, während sich die Hoffnungen von Ramazan Özcan auf eine Rückkehr ins Team nicht erfüllten. „Es ist keine Entscheidung gegen Özcan, sondern eine für Königshofer“, sagte Koller. Die VN wollten vom Teamchef die Begründung für seine Torhüter-Nominierungen wissen. Wie schon bei seinem Besuch in der VN-Redaktion nannte er die Kontinuität als wichtigsten Faktor. Deshalb ist das Trio Robert Almer (28), Heinz Lindner (21) und Christian Gratzei (30) gesetzt. „Königshofer ist ein Mann für die Zukunft. Wir wollen ihn uns genau anschauen. Von Özcan wissen wir genau, wie er arbeitet.“ Zudem spreche das Alter für Königshofer.
Sabitzer zweiter Debütant
Özcan selbst, der derzeit auf Urlaub weilt, wollte sich zur Nichtnominierung nicht äußern. Dass sich der 27-Jährige nach seinen starken Leistungen im Frühjahr gewisse Hoffnungen gemacht hatte, gab der Vorarlberger in Diensten des FC Ingolstadt aber gerne zu. Zumal Almer aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel durchaus noch ausfallen könnte. Mit Jörg Siebenhandl (22) steht deshalb noch ein weiterer Torhüter auf Abruf bereit. Auch der zweite Ländle-Kicker mit Teamambitionen, Georg Margreitter muss sich vorerst noch gedulden. Der 23-jährige Montafoner wurde vorerst auf Abruf nominiert. „Dieser Lehrgang ist die letzte Möglichkeit vor der WM-Qualifikation, um einiges auszutesten. Wir werden das Camp nützen, um den einen oder anderen zu testen. Wir wollen ein Gefühl bekommen, wie sich die Spieler in der Gruppe bewegen“, sieht Koller sehr optimistisch dem Teamcamp entgegen. Königshofer ist nicht der einzige Debütant im Teamkader. Die Nominierung von Marcel Sabitzer ist wohl noch die größere Überraschung. Nach Rücksprache mit Dietmar Kühbauer hat sich Koller entschieden, den 18-jährigen Admira-Stürmer erstmals einzuberufen. „Uns ist bewusst, dass das Gefahren bergen kann, einen jungen Spieler ins A-Team hochzunehmen. Aber wir wollen auch ihn kennenlernen. Und wenn mich ein Spieler überzeugt, dann spielt es keine Rolle, ob er 18 oder 30 Jahre alt ist. Es geht nur darum, ob er gut ist“, meinte Koller und verwies auf den kometenhaften Aufstieg des 19-jährigen David Alaba beim FC Bayern.
Schiemer zieht Hochzeit vor
Erstmals in der Ära Koller werden Stefan Maierhofer und Andreas Ulmer das Teamcamp beziehen. Hingegen hat Franz Schiemer viel Kredit beim Schweizer verloren. „Schiemer hat mir im Dezember in einem Gespräch mitgeteilt, dass er am 1. Juni heiratet. Ich habe mich darüber ein bisschen gewundert, weil zu diesem Zeitpunkt die Teamcamp- und Länderspieltermine festgestanden sind“, so Koller. Dass Schiemer nun bei ihm unten durch ist, wollte Koller allerdings nicht bestätigen: „Das bedeutet nicht das Ende seiner Teamkarriere.“