Österreich lukrierte bisher 62,6 Mio. Euro aus Griechenland-Hilfen

Österreich hat sich bisher mit 1,56 Mrd. Euro an den Griechenland-Hilfen beteiligt, hieß es am Dienstag aus dem Finanzministerium auf APA-Anfrage.Wien. Dem stehen allerdings nicht nur Refinanzierungskosten, sondern auch massive tatsächliche und noch drohende Kosten gegenüber. Die KA Finanz AG etwa, die Bad-Bank der verstaatlichten Kommunalkredit, bezifferte zum Halbjahr ihr Griechenland-Obligo mit 980 Mio. Euro. Die KA Finanz AG bekommt heuer 800 Mio. Euro hauptsächlich als Gesellschafterzuschuss. Damit könnten sie ihr Griechenland-Obligo zu mehr als 50 Prozent wertberichtigen. Sollte mehr abgeschrieben werden müssen, würden zusätzlich bis zu 400 Mio. Euro fällig.
380 Millionen für Deutschland
Das deutsche Finanzministerium hat bis Ende 2011 für Griechenlandhilfen laut einem Reuters-Bericht 380 Mio. Euro an Zinsen überwiesen bekommen. Im Rahmen des ersten Griechenland-Hilfspakets hat die Bundesrepublik dem Euro-Partner Darlehen von insgesamt 15,17 Mrd. Euro gewährt, um das Land vor der Pleite zu retten. Der Zinssatz lagen zwischen 3,423 und 4,528 Prozent.
Das erste Hilfspaket vom Mai 2010 hatte ein Gesamtvolumen von 107 Mrd. Euro, von denen 30 Mrd. Euro vom IWF und 77 Mrd. Euro von den anderen Euro-Ländern aufgebracht wurden. Insgesamt wurden in sechs Tranchen 73 Mrd. Euro ausgezahlt. Die verbleibende Restsumme aus der Euro-Zone von 24,4 Mrd. Euro soll über den Euro-Rettungsschirms EFSF ausgezahlt werden, über den auch die Finanzierung des zweiten Griechenland-Hilfspakets laufen wird. Bisher wurde die Hilfe über bilaterale Kredite organisiert.
Griechenland bekommt noch 154 Milliarden Euro
Das zweite Griechenland-Paket hat ein Gesamtvolumen von 130 Mrd. Euro. Rechnet man das zweite und den Rest des ersten Pakets zusammen, bekommt Griechenland vom EFSF bis 2014 noch 154,4 Mrd. Euro. Damit stehen dem Fonds noch 241,9 Mrd. Euro zur Verfügung. Der EFSF wird zum 1. Juli vom dauerhaften Euro-Rettungsschirm ESM abgelöst, der Hilfen von bis zu 500 Mrd. Euro gewähren können soll. Würden beide Fonds kombiniert, worüber derzeit in der Euro-Zone diskutiert wird, stünden insgesamt also bis zu 741,9 Mrd. Euro bereit.