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Für den Fall des Falles ist alles schon im Auto

Üben ohne Druck: Christoph Nachbaur empfiehlt es.
Üben ohne Druck: Christoph Nachbaur empfiehlt es. ©VOL.at/Bernd Hofmeister
Laterns - Einsatzkräfte üben – Tourengeher sollten das auch tun. Dafür gibt es Trainingsfelder.

Schöne Tage, die auf starke Schneefälle folgen, lassen bei Einsatzkräften die Alarmglocken klingeln. Erfahrungsgemäß passieren dann die meisten Lawinenunglücke. Auch Bergretter Christoph Nachbaur (29) hat derzeit alles im Auto, was für eine Ausrückung notwendig ist. Am Montagabend führte die Ortsstelle Rankweil, der Nachbaur angehört, zudem noch eine Lawinenübung durch.

Üben, üben, üben: Was schon erfahrenen Einsatzkräften recht ist, sollte jenen, die sich abseits der Pisten bewegen, geradezu Pflicht sein. Denn speziell den Umgang mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) handhaben viele Tourengeher und Variantenfahrer gefährlich nachlässig. „Vor allem die Piepskontrolle wird häufig unterlassen“, weiß Christoph Nachbaur. Manche schalten das Gerät überhaupt erst ein, wenn sich ein Risiko auftut. Aber: „Der Pieps muss vom Anfang der Tour bis zum Ende der Tour aktiviert sein“, betont Nachbaur und empfiehlt die gegenseitige Kontrolle vor dem Start.

Doch das allein nützt im Ernstfall wenig. Es kommt auch auf die richtige Benützung an. „Wer regelmäßig mit dem Pieps übt, erhält die notwendige Sicherheit“, sagt Christoph Nachbaur. Die Möglichkeit dazu bieten LVS-Trainingscenter, die es im ganzen Land gibt.

Alle Übungsszenarien

Am Samstag, 14. Jänner, findet ein von der Initiative Sichere Gemeinden organisierter und betreuter Trainingstag statt. Davon abgesehen sind die Felder aber auch ohne Aufsicht jederzeit benützbar. Ein kleiner Metallkasten enthält, was es zum Üben braucht: Bedienungsanleitung, Einschaltknopf und eine Taste, mit der sich die Anzahl der Verschütteten auswählen lässt. Dann kann von der einfachen bis zur komplizierten Mehrfachverschüttung alles geprobt werden.

Sind die mit Sensoren ausgestatteten Metallplatten geortet, ertönt ein Signal. Je schneller dies passiert, umso besser. „Denn die ersten 15 Minuten sind für ein Lawinenopfer entscheidend“, so Nachbaur. Es brauche auch niemand Angst haben, einen Verschütteten mit der Sonde zu verletzen. Eine übrigens immer wieder bei Kursen geäußerte Sorge. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, rät der Bergretter, verschiedene Dinge im Schnee einzugraben. Den Unterschied zwischen einem menschlichen Körper und einem Rucksack merke man sehr schnell. Bei LVS-Geräten empfehlen sich laut Nachbaur solche, die einfach zu bedienen sind.

Das Interesse ankurbeln

Dazu zählen sogenannte 3-Antennen-Geräte. Sie haben zudem den Vorteil, dass Verschüttete rascher gefunden werden. Vor jeder Tourensaison sollten auch die Batterien ausgewechselt werden. Im Skigebiet Laterns wurde schon vor langer Zeit eines der ersten Trainingsfelder angelegt. Doch das Interesse daran könnte, bezogen auf die Zahl der Tourengeher, größer sein, meint Christoph Nachbaur. Um es anzukurbeln, organisiert die Initiative Sichere Gemeinden seit sechs Jahren in Zusammenarbeit mit der Bergrettung einen Trainingstag. „Unter Anleitung trauen sich die Leute eher“, hat Projektleiter Johannes Peterlunger die Erfahrung gemacht.

Weitere Infos zum Trainingstag unter www.sicheregemeinden.at.

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