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Deutscher Bundespräsident Wulff entschuldigt sich - Kein Rücktritt

Wulff entschuldigte sich, wird aber nicht zurücktreten.
Wulff entschuldigte sich, wird aber nicht zurücktreten. ©AP
Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat sich für seinen bisherigen Umgang mit der Kreditaffäre entschuldigt.

Der deutsche Bundespräsident Christian Wulff tritt nicht wegen der Vorwürfe um einen Privatkredit und seine Freundschaft zu vermögenden Unternehmern zurück. Er entschuldigte sich aber für seinen bisherigen Umgang mit der Kreditaffäre. Wulff sagte am Donnerstag in Berlin, er bedauere die entstandenen Irritationen. Er hätte Details über den umstrittenen Privatkredit für sein Einfamilienhaus früher offenlegen müssen. “Das war nicht gradlinig und das tut mir leid.” Er nehme alle Vorwürfe sehr ernst. Alle Auskünfte seien erteilt worden, sagte Wulff. Auch seine Ferienaufenthalte bei Freunden habe er offengelegt. Er habe über 250 Einzelfragen jeder Art beantwortet.

Freundschaften nicht für Interessen ausgenutzt

Wulff versicherte zudem, dass er zu keinem Zeitpunkt private Freundschaften für wirtschaftliche Interessen ausgenutzt habe. Er sagte weiter, er wolle sein Amt weiterhin gewissenhaft fortführen. Dafür bitte er die Bürger um ihr Vertrauen. Private Freundschaften hätten seine Amtsführung nicht beeinflusst.

Sprecher entlassen

Kurz zuvor hatte Wulff seinen Sprecher und langjährigen Vertrauten Olaf Glaeseker entlassen. Die Aufgaben Glaesekers würden ab sofort von seiner Stellvertreterin kommissarisch wahrgenommen.
Glaeseker bat dem Vernehmen nach selbst um seine Entlassung. Das verlautete aus dem Umfeld des Präsidialamtes. Im Zuge der Berichterstattung über den Privatkredit und die privaten Urlaubsreisen Christian Wulffs habe sich abgezeichnet, dass sich die Erörterung nun auch auf das Privatleben Glaesekers ausweite. Auch zum Schutz seiner Familie sei Glaeseker nicht bereit gewesen, eine solche öffentliche Erörterung seines Privatlebens hinzunehmen.

Neue Einzelheiten zu Kredit

Wulff sieht sich seit über einer Woche mit Vorwürfen wegen eines Hausdarlehens und zu enger Kontakte zu vermögenden Unternehmern konfrontiert. Am Donnerstag machte das Magazin “Der Spiegel” weitere Einzelheiten des Kredits öffentlich. Danach bekam Wulff den Kredit für sein Eigenheim von 500.000 Euro bei der BW-Bank zu auffallend günstigen Konditionen. Wulff habe – nach der Ablösung des Kredits beim Unternehmerpaar Geerkens – bei der BW-Bank keinen normalen Immobilienkredit erhalten, sondern ein komplexes Finanzkonstrukt.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte allerdings am Donnerstag mitgeteilt, sie sehe wegen dieser Vorgänge keinen Anlass zu Ermittlungen gegen das Staatsoberhaupt(APA)

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