April 2011: Vom "Seestadt-Prozess" bis hin zur schönsten Funkenhexe

Während sich der Vorarlberger Landtag, der Anfang April sein 150-jähriges Bestehen beging, feierlich präsentierte, standen die Zeichen in Bregenz im Zuge eines Prozesses rund um die Seestadt auf Sturm. Erfreuliche Nachrichten erreichten uns aus Wolfurt: Dort erblickte ein Benett-Känguru im Doppelmayr-Zoo das Licht der Welt.
Inzestprozess erschüttert Vorarlberg
In Feldkirch hingegen fiel in einem Prozess, der Vorarlberg in seinen Grundfesten erschütterte, das Urteil: Wegen Vergewaltigung und geschlechtlicher Nötigung wurde ein 64-Jähriger am Landesgericht zur Höchststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt. Der Schöffensenat hatte es als erwiesen angesehen, dass der Angeklagte nicht nur über Jahre hinweg seine beiden Töchter vergewaltigt, sondern mit einer der beiden auch zwei Kinder gezeugt hatte.
Rekordverdächtiges und die Qual der Wahl
Rekordverdächtig ging der Monat April seiner Mitte zu: Im Kulturhaus Dornbirn erhielten 147 KandidatInnen ihre Meister- bzw. Unternehmerbriefe – damit so viele wie nie zuvor. Zur gleichen Zeit ging die Dornbirner Frühjahresmesse über die Bühne und freute sich über regen Besucherandrang: Rund 70.000 Gäste statteten der 36. Ausgabe der Frühjahresmesse einen Besuch ab.
Einer besonderen Tradition zu Ehren kürte VOL.at die schönste aller Vorarlberger Funkenhexen, die schlussendlich aus Bartholomäberg kam. Bei den schönsten Katzenfotos unserer User, von denen die VOL.at-Redaktion ganze 230 (!) erreichten, konnten und wollten wir uns nicht entscheiden: Jedes einzelne war ganz einfach einmalig.
Seebühne mit neuem Gesicht
Drei Monate vor der Eröffnung der 66. Auflage des Spiels auf dem See feierten die Bregenzer Festspiele das Richtfest für das spektakuläre “André Chénier”-Bühnenbild. “Es scheint, als sei ‘André Chénier’ nur für die Seebühne komponiert worden”, resümierte Pountney.
Ratz-Anklage und Haft für Avanti-Überfall
Ebenfalls im April stand schließlich die Anklage in einer brisanten Causa: der Testamentsaffäre. Über ein Jahr hatten die Ermittlungen gedauert bis am 19. April feststand, dass der Vizepräsidentin des Landesgerichts, Kornelia Ratz, das Verbrechen des Missbrauchs der Amtsgewalt und das Vergehens der Fälschung besonders geschützter Urkunden unter Ausnützung einer Amtsstellung zur Last gelegt wird.
Unter einen weiteren großen Prozess wurde mit der Urteilsverkündung ein Schlussstrich gezogen: Wegen Mordversuchs und versuchten schweren Raubes wurde ein 27-jähriger Rumäne am 29. April von den Geschworenen des Landesgerichts Feldkirch zu einer Haftstrafe von 18 Jahren verurteilt. Gemeinsam mit vier Komplizen soll er bei einem missglückten Raub auf eine Tankstelle in Lustenau im Juli 2010 einen heute 31-jährigen Kunden niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt haben.
Als krönenden Abschluss eines ereignisreichen Monats wurde das Bregenzer Festspielhaus als bestes Kongresszentrum seiner Größe in Europa ausgezeichnet.