Behördensprecher Thomas Vecsey bestätigte am Dienstagnachmittag einen Vorab-Bericht des “Kurier” (Mittwoch-Ausgabe): “Die tätige Reue hat gegriffen.”
Noever wegen Untreue fristlos entlassen
Gegen den im vergangenen März fristlos entlassenen langjährigen MAK-Direktor war ermittelt worden, weil er mit fingierten Catering-Rechnungen dem MAK einen Schaden jenseits der strafrechtlich maßgeblichen Wertgrenze von 50.000 Euro angerichtet haben soll. Dabei ging es unter anderem um private Geburtstagfeste.
Nach einer Anzeige des Kuratoriums war ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet worden. Noever hinterlegte jedoch rechtzeitig 220.000 Euro zur Wiedergutmachung des behaupteten Schadens. Erst als er in dem von ihm angestrengten arbeitsrechtlichen Verfahren, in dem er seine Entlassung bekämpft, ankündigte, neben ihm zustehenden Abfertigungsansprüchen auch diese 220.000 Euro zurückhaben zu wollen, schaltete sich die Staatsanwaltschaft wieder ein. “Das Betreiben dieser Forderung hat die tätige Reue gefährdet”, erläuterte Vecsey.
Gerichtlicher ‘Bumerang’ sorgt für Ruhe
Nun aber wurden die 220.000 Euro aus Noevers zivilrechtlichem Forderungskatalog gestrichen, wovon die Anklagebehörde in der Vorwoche Kenntnis erlangte. Da die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass es dabei auch bleiben wird, wurde die Anzeige zurückgelegt. Sollte Noever nach der Verfahrenseinstellung plötzlich wieder auf den 220.000 Euro beharren, wäre dies ein “Bumerang”: In seinem Fall übersteigen die strafrechtlichen Verjährungsfristen die zivilrechtlichen, so dass die zuständige Staatsanwältin die Ermittlungen gegen Noever dann wieder aufgreifen könnte.