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Neue Zusammenstöße in Kairo

Neuerlich Ausschreitungen und Straßenschlachten in Kairo
Neuerlich Ausschreitungen und Straßenschlachten in Kairo ©EPA
In Ägypten gehen die Proteste gegen den regierenden Militärrat unter Feldmarschall Mohammed Hussein Tantawi weiter.
Ausschreitungen und Zusammenstöße
Gespannte Ruhe auf Tahrir-Platz

Auf dem Kairoer Tahrir-Platz ist es am Montag erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizeikräften gekommen. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas gegen die Protestierenden ein, die nach Angaben von Reportern ihrerseits mit Steinen warfen und versuchten zum Sitz des Innenministeriums zu marschieren. Auf Fernsehbildern waren Krankenwagen zu sehen. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden seit dem Wochenende in Kairo 20 Menschen getötet. Bei Protesten in der Stadt Alexandria starb ein Mensch.

Proteste gegen Militärrat gehen weiter

Die seit Freitag andauernden Auseinandersetzungen hatten ihren Ausgang in einer Demonstration von über 50.000 Menschen gegen die Militärherrschaft und die Übergangsregierung genommen, die von islamistischen Parteien organisiert worden waren. Die Islamisten hatten sich jedoch nach ihrer großen Protestkundgebung zurückgezogen. Zurück blieben am Freitagabend vorwiegend junge Demonstranten, die eine schnelle Übergabe der Macht vom Militär an eine zivile Regierung fordern. Sie erklärten, sie wollten den Platz erst wieder räumen, wenn ihre Forderungen erfüllt seien.

Der Tahrir-Platz war Zentrum des Volksaufstands, der den langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak zu Jahresbeginn aus dem Amt gefegt hatte. Die Demonstranten wollen verhindern, dass die Armeeführung, die nach der erzwungenen Demission Mubaraks die Macht übernommen hatte, nach der versprochenen Parlamentswahl weiter die Zügel in der Hand behält. Den Streitkräften wird vorgeworfen, Mubaraks alte Seilschaften an der Macht zu halten. Dem Militär werden auch Menschenrechtsverletzungen und Folter zur Last gelegt.

(APA)

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