600.000 Ausfuhrscheine: Großer Andrang am Zoll

Allein am Grenzübergang Hohenems werden an Spitzentagen bis zu 700 solcher Formulare kontrolliert.
Unzufriedenheit der Beamten
„Es gibt Beamte, die ärgert das. Sie sind unzufrieden, weil sie mit dem Abstempeln komplett ausgelastet sind und nur noch wenig Zeit für andere Tätigkeiten bleibt“, beschreibt Markus Schnetzer, Assistent der Leistungssteuerung beim Zollamt Feldkirch/Wolfurt, die derzeitige Situation seiner betroffenen Kollegen. Er selbst sieht den Zoll als „Dienstleister für die Wirtschaft“, kann den Unmut aber nachvollziehen. Daher versucht das Zollamt dem Problem entgegenzuwirken und möchte zukünftig das Personal der Güterabfertigung miteinbeziehen. „Dann hätten die Zollbediensteten wieder mehr Zeit für die mobilen Grenzkontrollen“, meint Schnetzer und verweist darauf, dass die unkontrollierten Übergänge zukünftig wieder von mobilen Einheiten überwacht werden.
Verlagerung des Problems
Dem 48-Jährigen ist gleichwohl bewusst, dass es sich nur um eine Verlagerung des Problems handelt. Schließlich wären die Mitarbeiter der Güterabfertigung dann einer zusätzlichen Mehrbelastung ausgesetzt. „Das kann keine langfristige Lösung sein. Aus diesem Grund wollen wir die Zusammenarbeit mit der Schweiz intensivieren.“
Japaner und Russen
Die Einkaufstouristen kommen allerdings nicht nur aus der Schweiz. Speziell in der Vorweihnachtszeit würden auch viele Busse mit Japanern oder Koreanern die Grenze mit ihren Ausfuhrbescheinigungen passieren. Zudem scheint es für Amerikaner, Russen und Kanadier äußerst beliebt zu sein, die Zeit während des Skiurlaubs zum Shopping zu nutzen. Auch sie führen die Formulare mit sich, die Michael Mark, Zollbediensteter in Hohenems, dann abstempeln darf. „Ich mache es, weil ich es machen muss“, antwortet der 29-Jährige nüchtern auf die Frage, ob ihn dieser Umstand ärgert.