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Jahrelange brutale Misshandlungen: Vater von eigenen Kindern angezeigt

Die Kinder eines 49-jährigen Unterländers sollen jahrelangen Misshandlungen durch den Vater ausgesetzt gewesen sein.
Die Kinder eines 49-jährigen Unterländers sollen jahrelangen Misshandlungen durch den Vater ausgesetzt gewesen sein. ©Symbolbild: APA
Feldkirch - Ein 49-jähriger Unterländer bestreitet, seine Kinder 14 Jahre lang gequält zu haben.

Drei Kinder beschuldigen ihren Vater, dass er sie jahrelang misshandelt habe. Ab dem Volksschulalter habe er sie mit Fäusten, Ohrfeigen, Kochlöffeln, Linealen und Büchern gequält. Der Angestellte bestreitet das: „Die Kinder verbreiten massive Lügen.“ Von 1994 bis 2008 hätte das Martyrium gedauert, jetzt erstatteten die erwachsenen Kinder Anzeige. 

Mutter wusste von nichts

Die arbeitende Mutter, die oft Dienst hatte, soll nichts von den Vorfällen mitbekommen haben. Dafür spräche die Aussage der Kinder, dass der Vater die Kleinen unter Druck gesetzt habe, falls sie etwas verraten. Die Mutter, die aus dem Ausland stammt, müsse ihre Kinder verlassen, so die angebliche Drohung. Auch die Kinder-Tagebücher habe der Mann zerstört, so der Vorwurf. Im Saal sitzen sicherheitshalber drei Polizeibeamte in Zivil. Am Eingang kontrollieren Polizisten. Der dreifache Vater, der offenbar zu Wutausbrüchen neigt, steht lediglich zu einer strengen Erziehung.

Horrorkindheit

Wenn die in der Anzeige geschilderten Erlebnisse der mutmaßlichen Opfer stimmen, war die Kindheit der drei ein Horror. Der Fünfjährige sei bei einer Wanderung, als er vor Erschöpfung nicht mehr weiter konnte, geschlagen worden. Das Mädchen musste angeblich im Keller lernen. Wenn der Erfolg ausblieb, sei sie mit dem Kopf auf die Tischplatte geschlagen worden. Auch bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt habe der Mann sein Kind, wird in der Anzeige behauptet. Zwei Kinder gaben an, dass sie sich übergeben mussten, nachdem sie zum „Aufessen“ gezwungen worden seien.

Jugendamt verständigt

Nachbarn haben nie Schläge beobachtet, berichten aber von strengem Erziehungsstil. Zum Beispiel hätten die Kinder bei Bauarbeiten helfen müssen. Das Jugendamt wurde einmal verständigt.

Als Teenager wollte das Mädchen ihrem Bruder einmal zu Hilfe eilen, da habe sie der Vater an den Füßen hochgezogen und mit dem Kopf auf den Boden fallen lassen, sagte das Mädchen bei der Anzeigenerstattung. Die Verteidigung bestand darauf, das Verfahren hinter verschlossenen Türen abzuhandeln. Somit ist „geheim“, was angeklagt wurde. Ärztlich festgehalten wurden die Verletzungen nie. Der Prozess wurde vertagt. Beim nächsten Mal wird das Gericht entscheiden, ob der Vater seine Kinder gequält hat oder sich die Vorwürfe als haltlos oder zumindest nicht beweisbar herausstellen.

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