AA

Kaufmann Favoritin in Dornbirn

Ein Bild mit Symbolkraft: In der ÖVP-Landespartei wird Andrea Kaufmann bereits als Nachfolgerin von Wolfgang Rümmele gehandelt.
Ein Bild mit Symbolkraft: In der ÖVP-Landespartei wird Andrea Kaufmann bereits als Nachfolgerin von Wolfgang Rümmele gehandelt. ©VN
Dornbirn – Wird Andrea Kaufmann Bürgermeisterin von Dornbirn? ÖVP-intern geht man davon aus.

Als die Dornbirnerin Andrea Kaufmann von Landeshauptmann Herbert Sausgruber im Oktober 2009 überraschend zur Landesrätin berufen wurde, ließ sich die vierfache Mutter vom VN-Fotografen vor dem Dornbirner Rathaus ablichten – ein Bild von hoher Symbolkraft.

Intern die klare Favoritin

Denn ÖVP-intern gilt die Landesrätin (42) längst schon als die deklarierte Favoritin auf Wolfgang Rümmeles Nachfolge in Dornbirn. „Diese Auffassung wird in der Partei breit geteilt“, sagt ein hoher ÖVP-Funktionär. Selbst Oppositionspolitiker gehen davon aus, dass Kaufmann Dornbirns Stadtchefin wird. Die 42-Jährige könnte damit zur ersten Bürgermeisterin einer Vorarlberger Stadt überhaupt werden, wäre damit auch ein weiteres Zeichen der personellen Erneuerung, des Generationenwechsels in der Vorarlberger ÖVP. Die Kommunalpolitik ist auch kein unbekanntes Terrain für die Tochter des Alt-Nationalrates Wolfgang Blenk. Kaufmann wurde mit 25 Jahren Stadträtin in der Messestadt, war 15 Jahre in dieser Funktion tätig – bis die Diplom-Volkswirtin zur Landesrätin für Kultur, Wissenschaft und Erwachsenenbildung bestellt wurde.

Rümmele hält sich bedeckt

Allerdings lässt sich Rümmele (65) nicht in die Karten schauen. In einem VN-Interview auf seine Nachfolge angesprochen, nannte Rümmele mehrere Namen und sagte: „Das entscheide nicht ich. Jedenfalls nicht allein. Natürlich rechnet man mit einem Übergang. Das muss man aber mit Geschick machen, man darf nicht stur werden wie der Teufel.“ Das freilich ist untertrieben: So wie jüngst Sausgruber Markus Wallner zu seinem Nachfolger kürte, so hat es auch Rümmele in der Hand, wem er übergeben will. Sein Vorschlag wird der Stadtpartei quasi Gesetz sein.

Keine Kampfabstimmung

Intern hält sich das Gerücht, dass Kaufmann nur dann Bürgermeisterin werden wolle, wenn sie von Rümmele vorgeschlagen wird. Einer Kampfabstimmung, so heißt es, will sich Kaufmann nicht stellen. Schlägt nun Rümmele etwa Martin Ruepp (56), den Vizebürgermeister, zu seinem Nachfolger vor, wird Kaufmann erst gar nicht in ein Match um den Bürgermeisterposten eintreten. Auch da wird gelten, was beim LH-Wechsel galt: Duelle schaden nur der Partei, Geschlossenheit soll Gebot sein. Freilich gibt es neben Kaufmann und Ruepp noch andere Kandidaten, denen Ambitionen nachgesagt werden: Es sind dies ÖVP-Abgeordneter Christoph Winder (36) und Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger (45). Unter allen Kandidaten hat freilich Kaufmann den stärksten Rückhalt in der Landespartei – kraft ihres Amtes, aber auch durch den Ruf, den sie sich in der Landesregierung erworben hat. Selbst in der traditionell äußerst kritischen Kultur-Klientel konnte Kaufmann rasch punkten. Offen ist freilich, wann die Übergabe erfolgt. Möglicherweise, so heißt es, soll Kaufmann noch als Landesrätin bei der Landtagswahl 2014 antreten – und erst wenige Monate vor der Gemeinderatswahl 2015 als Bürgermeisterkandidatin in Dornbirn präsentiert werden. Für dieses Modell würde auch sprechen, dass Markus Wallner mit einem unveränderten Team in die Landtagswahl gehen will – das wird derzeit ebenfalls kolportiert.

Vorbild Sausgruber?

Vielleicht lässt sich Rümmele allerdings von Sausgruber „anstecken“ und übergibt früher. Wallner müsste Kaufmann dann noch vor den Wahlen durch eine neue Landesrätin ersetzen – keine allzu leichte Aufgabe. Fakt ist: Sollte Rümmele ab 2013 übergeben, kann die Stadtvertretung das neue Stadtoberhaupt wählen. Ginge Rümmele früher, müsste laut Gemeindegesetz das Volk entscheiden – diese Variante ist damit wohl ausgeschlossen. Übrigens: Rümmele will die fünfjährige Amtsperiode zu Ende führen, „sofern es die Gesundheit erlaubt“. Das freilich ist bekannt. Auch Sausgruber hatte stets gesagt: „Ich bleibe die ganze Periode, Vorbehalt Gesundheit.“

Zur Person:

Andrea Kaufmann Landesrätin, zuständig für Kultur, ÖVP

  • Geboren: 19. März 1969 in Dornbirn, wohnhaft in Dornbirn
  • Ausbildung: Diplom-Volkswirtin
  • Laufbahn: u.a.: Ab1994 Stadträtin für Kultur, Familie, Bildung in Dornbirn, seit 14. Oktober 2009 Landesrätin
  • Familie: verheiratet, vier Kinder

VN / Andreas Dünser

  • VIENNA.AT
  • Dornbirn
  • Kaufmann Favoritin in Dornbirn
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen