George Nussbaumer singt erstmals auf Deutsch: "Habe mich davor gefürchtet"

Es war kein einfacher Weg
Mit seinem neuen Album „Off-Roader“ feierte Nussbaumer bereits, unter dem Jubel seiner Fans, Premiere. Der Weg zu einem deutschen Album war für Nussbaumer aber nicht einfach. „Bewogen dazu hat mich eigentlich der Songschreiber Manfred Maurenbrecher. Durch ihn bin ich erstmals mit deutschem Singen sehr intensiv konfrontiert worden und so ist die Idee entstanden, ein Album mit deutschen Texten aufzunehmen,“ erklärt Nussbaumer und zeigt sich sehr zufrieden mit dem neuen Album, dessen Entstehungsprozess alles andere als einfach war. „Ich habe mich sehr gefürchtet, Deutsch zu singen. Es hat wirklich lange gebraucht, bis ich mir dachte, da traue ich mich jetzt drüber“, erinnert sich Georg Nussbaumer.
Englisch als Musiksprache
Für den blinden Musiker war lange Zeit Englisch die Musiksprache schlechthin. Die Hintergründe seiner Furcht, Deutsch zu singen, sucht er in der Psychologie. „Man hat zum ersten Mal das Gefühl, dass jeder versteht was ich singe und dadurch könnten die nicht Muttersprachler, jene die nicht Englisch können, den Fokus vielleicht auf etwas anderes legen als nur auf den Klang“, meint Nussbaumer zu seinen anfänglichen Bedenken. Wenn er Englisch gesungen habe, haben die meisten gesagt „ja, schöne Musik, schöne Stimme“, und jetzt geht es um Text und plötzlich wird dieser „für jeden zugänglich und das Ganze bekommt eine eigene Dynamik“, ergänzt Nussbaumer. Auch das Spüren der eigenen Identität ist für Nussbaumer in den Vordergrund gerückt. Er ist in der Schweiz zur Schule gegangen und musste, nach der Rückkehr nach Vorarlberg, erst einmal den Vorarlberger Dialekt neu erlernen. „Ich habe keinen österreichischen Akzent und dann hast du plötzlich Angst, ob du vielleicht zu sehr Deutsch klinkst“, meint Nussbaumer, was für ihn alles kleine Auseinandersetzungen waren, die ihn, bei der Entstehung des neuen Albums, beschäftigten.