AA

Der „Dom“ zu Bezau

Pfarrer Mag. Armin Fleisch vor der Pfarrkirche St. Jodok in Bezau
Pfarrer Mag. Armin Fleisch vor der Pfarrkirche St. Jodok in Bezau ©Annemarie Kaufmann
Die Pfarrkirche St. Jodok wird aufgrund ihrer Größe und Pracht gerne als „Dom“ bezeichnet.

Bezau. (ak)Sie ist das größte Gotteshaus des Bregenzerwaldes und dem Hl. Jodok geweiht. Um 1400 befand sich am heutigen Standort der Kirche bereits eine Kapelle. Die Bezauer wurden von der Pfarre in Egg mitbetreut. Im Jahre 1494 wurde eine gotische Kirche gebaut, 1771 erfolgten eine Erweiterung derselben, eine Erhöhung des Turmes sowie die Anschaffung von vier Kirchenglocken.

Neuerrichtung von 1907 bis 1908

In den Jahren 1907 bis 1908 wurde die Kirche nach den Plänen des Architekten Albert Rimli unter Baumeister Seraphim Pümpel über dem alten Gotteshaus neu errichtet. Das rechteckige breite Langhaus mit eingezogenem Chor und nordseitigem Kirchturm und südseitiger Sakristei weist eine reiche späthistorische Fassadengestaltung auf. Der untere Teil des Kirchturmes stammt vermutlich aus dem 15. Jahrhundert, der obere Teil aus den Jahren 1907 bis 1908. Der Hochaltar aus dem späten 17. Jahrhundert wurde 1908 umgearbeitet und im Jahr 1925 vom Bildhauer Albert Bachmann mit einem neuen Tabernakel versehen.

Sakramentshäuschen aus dem 16. Jahrhundert

An der Nordwand des Langhauses gibt es ein Sakramentshäuschen aus dem 16. Jahrhundert mit dem Meisterzeichen Esaias Gruber. Beidseitig des Kirchenschiffes befinden sich Portalhäuser mit Giebel. Großzügig angelegte Freitreppen führen über das Haupt –und Nebenportal ost- und südseitig in das Kircheninnere. Die große Kirchenorgel beinhaltet ein neoklassizistisches Orgelgehäuse mit drei Giebeln und einem Orgelwerk aus dem Jahr 1909 von Anton Behmann. Die Neubarocke Kanzel enthält Reliefs der vier Evangelisten und der Bergpredigt.

Spirituelle Führungen

Der Seelsorger von Bezau, Pfarrer Mag. Armin Fleisch, bietet Kirchenführungen an. „Angeregt durch einen Impuls von außen kam mir der Gedanke, eine spirituelle Kirchenführung für interessierte Gäste anzubieten“, so Armin Fleisch. „Begeistert von dieser Idee sah ich selbst unsere Kirche mit neuen Augen und es erschlossen sich mir Dinge, die ich vorher nicht so beachtet hatte“.

Kirchengemälde

Die Gemälde im Kircheninneren stammen aus dem Jahr 1925 und wurden von Ludwig Götzle und Anton Marte geschaffen. In der Decke des Chores ist der Kirchenpatron St. Jodok in Wolken über Bezau zu sehen. „Mir wurde bewusst, dass schon der Raum allein und die Deckenbilder Tiefes über unseren christlichen Glauben aussagen. Mit den Heiligen, die in den Fenstern abgebildet sind, sind Modelle geglückten Lebens dargestellt“, so Armin Fleisch. „Dies trifft auch auf den hl. Jodok zu, den Patron der Bezauer Pfarrkirche, den man gleich auf mehreren Darstellungen in der Kirche finden kann“.

Kirchenführung auf Anfrage

Die nächsten spirituellen Kirchenführungen für Gäste und Einheimische finden in den Weihnachts- und Semesterferien (28. Dezember 2011, 04. Jänner 2012, 15. Februar 2012, 22. Februar 2012) statt. Jeweils am Mittwoch um 10 Uhr . Außerhalb dieser Termine übernimmt Pfarrer Armin Fleisch gerne Gruppenführungen auf Anfrage. (Tel. 05514/2259; Mail: pfarramt.bezau@aon.at). „Im Laufe der vergangenen Jahre ist mir unsere Kirche so ans Herz gewachsen, dass sie zu meiner Kirche geworden ist, in der ich mich mit Gott verbunden fühle und den Himmel erahnen kann“, so Armin Fleisch abschließend.

  • VIENNA.AT
  • Bezau
  • Der „Dom“ zu Bezau
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen