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Eine Frau kehrt zurück

Heimleiter Johannes Kaserer und Bürgermeister Norbert Fink
Heimleiter Johannes Kaserer und Bürgermeister Norbert Fink ©Annemarie Kaufmann
Sozialzentrum und Betreutes Wohnen wird eröffnet

Nach 15 Monaten Bauzeit konnte das Sozialzentrum Egg fertiggestellt werden. Eröffnung am Sonntag.

„Wir haben allen ehemaligen Vinzenzheim-Bewohnern angeboten, zurückzukehren“.
Norbert Fink, Bürgermeister

EGG. (ak) In wenigen Tagen wird in Egg das neue Sozialzentrum mit Betreutem Wohnen eröffnet. Die beiden durch einen Steg verbundenen Baukörper entstanden am Standort des Vinzenzheimes, das am 8. Februar 2008 völlig abbrannte. Zwölf der 23 Heiminsassen starben damals an Rauchgasvergiftung. Elf der pflegebedürftigen Menschen überlebten und kamen in den Pflegeheimen von Andelsbuch, Bizau, Langenegg, Hittisau, Alberschwende und Schwarzenberg unter.

Arbeitsplätze gesichert

Das Pflegepersonal umfasste damals 20 Personen. Sie wurden in auswärtigen Pflegeheimen eingesetzt. Unter ihnen auch der Leiter des ehemaligen Vinzenzheimes, Johannes Kaserer. Mit ihm kehren sieben ehemalige Fachkräfte nun nach Egg zurück. 18 weitere Pflegekräfte kommen hinzu. „Wir sind alle hoch motiviert und freuen uns sehr auf die Arbeit in der neuen Wirkungsstätte“, versichert Kaserer.

Eine Frau kehrt zurück

Von den elf überlebenden Bewohnern des Vinzenzheimes kehrt eine Person nach Egg zurück. „Wir sind an alle ehemaligen Vinzenzheim-Bewohner herangetreten und haben ihnen dieses Angebot gemacht“, so Bürgermeister Norbert Fink. „Aber inzwischen fühlen sich die alten Menschen in ihren Pflegeheimen wohl und wollen den Standort nicht mehr wechseln.“ Noch ist das Sozialzentrum nicht ausgelastet. „Anfragen gibt es aus dem ganzen Land“, man wolle jedoch zuerst den Menschen in der Region beim „Tag der offenen Tür“ am 16. Oktober die Möglichkeit geben, sich vom neuen Pflegeheim und dem Betreuten Wohnen ein Bild zu machen, betont der Bürgermeister.

10, 1 Millionen Euro

Auf einer Gesamtfläche von knapp 5000 m2 wurden insgesamt 1857,3 m2 überbaut. Die Kosten für das Projekt schlugen mit 10,1 Millionen Euro zu Buche. Das als Ensemble konzipierte Bauwerk besteht aus einem Pflegeheim mit 30 Zimmern sowie einem Wohnhaus für Betreutes Wohnen, das 15 großzügig gestaltete Wohneinheiten mit einer Wohnfläche von je 53 m2 bzw. 59 m2 beinhaltet. Laut Norbert Fink kann das Betreute Wohnen auf 20 Wohneinheiten erweitert werden.

Passivhausstandard

Die Tragkonstruktion des Bauwerks wurde aus Stahlbeton erstellt, für den Verbindungssteg waren Spannbeton-Hohldielen erforderlich. Die Erdgeschoss-Zone ist außen von Sichtbeton und Verglasungen geprägt, die beiden Obergeschoße sind mit einer hinterlüfteten Holzschindelfassade bekleidet. Das Gebäude wurde klimatisch optimiert und wurde im Passivhausstandard errichtet. Alternative Energien werden in Form einer Solaranlage und einer Photovoltaikanlage eingesetzt. Johannes Daniel Michel zeichnete für die Architektur des neuen Hauses verantwortlich: „Pflegeheim und Betreutes Wohnen stellen eine ganze eigene Form der Lebenswelt dar. Der Radius der Menschen wird kleiner. Aus diesem Grund haben wir den Gedanken verfolgt, für die Bewohner kein Haus, sondern eine eigene kleine Stadt zu bauen“.

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