Expertin: Sexuelle Missentwicklung bei den Tätern
“Hinter solchen Handlungen steht meist auch eine gewisse Portion Angst – im Umgang mit Frauen und davor, eine gesunde Beziehung einzugehen. Dann greifen sie zurück auf solche, die sich nicht wehren können.”
Wenn die Opfer – wie im Fall von Elisabeth F. – im Keller gehalten werden, könnte der Täter Angst haben, sie würden vielleicht flüchten und “dass er dann gar nichts mehr hat” und, dass sie jemanden etwas erzählen könnten, so Wegricht.
Die Kinder würden in solchen Fällen “extra klein” gehalten. Bei sexuellen Übergriffen von Tätern, die eigentlich eine Partnerin besitzen, könnte auch eine unerfüllte Sexualität in der Beziehung mit ein Grund sein.
Individuell verschiedene Entwicklung
“Jedes Schicksal (des mutmaßlichen Täters, Anm.) verläuft anders: Der erste ist selbst missbraucht worden, der zweite hatte eine zu dominante Mutter, der dritte will sich rächen”, meinte Wegricht. “Die Genese ist sehr unterschiedlich. Man muss zurückgehen zu den Ursachen, dann kann man ihnen vielleicht helfen.” Grundsätzlich, wenn Familienmitglieder angeben, sie wüssten nichts von sexuellen Übergriffen, könnte es sein, dass sie die Vorfälle so aus ihrem Gedankengut ausgelagert und verdrängt haben, dass sie “mit Fug und Recht sagen können, ich habe nichts mitbekommen”.